Der Kräuterpfarrer auf Reisen

15. Oktober 2014

Die Ringelblume ist mit von der Partie

Danke für die Einladung! – Vergangene Woche war ich wieder unterwegs, um Vorträge über Heilkräuter und das Drumherum zu halten. Die beiden Ziele waren Mank in Niederösterreich und Schiefling bei Bad St. Leonhard in Kärnten. Die Gastfreundschaft war an beiden Orten groß und die Herzen der Zuhörer offen und wissbegierig. Dass dabei auch die Ringelblume (Calendula officinalis) vor den Vorhang gebeten wurde, darf niemanden verwundern. Die große Heilerin unter den Heilkräutern ist so etwas wie ein Angelpunkt im Befassen mit praktischen Anwendungen der Phytotherapie. Ihre Popularität sorgt dafür, dass auch Anfänger der Kräuterkunde eigentlich fast immer wissen, wie die Ringelblume ausschaut, wo sie wächst und was man mit ihr machen kann. Bei den öffentlichen Veranstaltungen habe ich meist eine qualitätsvolle Ringelblumensalbe mit im Gepäck, die von den fleißigen Händen des bewährten Teams der Freunde der Heilkräuter in Karlstein hergestellt wurde und die schon vielen geholfen hat, ihre Probleme mit der Haut und deren wunden Stellen in den Griff zu bekommen. Und es bereitet nicht nur mir eine Freude, wenn das Befassen mit Pflanzen solche heilsamen Früchte trägt. Ja, die Ringelblume, die an dieser Stelle schon oft beschrieben wurde, ist sowohl für Amateure wie auch für so genannte Professionisten ein Medium, das die Kraft der Sonne und die Energie, die in der Erde steckt, vereint und für den Menschen so aufbereitet, dass der Organismus mit den beiden Elementen auch etwas anzufangen weiß, ohne dabei Schaden zu nehmen. Ganz im Gegenteil profitieren die Prozesse des Heilens von der Gegenwart der Ringelblume. So ist es recht und gut, wenn sie nicht nur mit dem Kräuterpfarrer auf Reisen geht, sondern den Weg vom Garten in die eigene Hausapotheke beschreitet. Zur erwähnten Salbe gibt es auch alternative Formen der Verarbeitung der allseits bekannten Ringelblume.

Ringelblumengeist zum Einreiben:

Um diesen selbst herzustellen, nimmt man am besten 250 g frischer Blütenblätter der Ringelblume. Diese werden in 1 Liter hochprozentigem Alkohol angesetzt. 14 Tage bleibt das Glasgefäß mit dem Gemisch in der Sonne stehen, wobei man es täglich einmal durchschüttelt. Danach abseihen. Der Rückstand an Ringelblumenblüten wird nun in ¾ Liter abgekochtem und abgekühltem Wasser 3 Stunden lang angesetzt. Wiederum abseihen und den Ansatz der ersten alkoholischen Flüssigkeit hinzugeben. In Flaschen gefüllt dunkel und kühl lagern. Wirkt sehr gut bei Muskelzerrungen, Quetschungen und auch bei eitrigen Wunden. Ringelblumenblüte ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya