Tunnelreinigung im Darm

29. August 2014

Am besten mit Zwetschken erledigen

Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin und das Radio eingeschaltet habe, um Musik zu hören, gibt es immer wieder Unterbrechungen durch den Verkehrsfunk. Mit gemischten Gefühlen lausche ich dann den Informationen. Als aktiver Feuerwehrmann assoziiere ich natürlich meine dementsprechenden Erfahrungen, wenn etwa von einem Unfall die Rede ist. Glücklicherweise gibt es auch andere Ansagen. Die verkehrsarmen Nachtstunden nützt man z.B. dazu, um die Tunnel zu reinigen. Im Pfarrhofgarten bei mir zu Hause läuft keine Berieslungsmusik. Anstatt eines Radiogerätes stehen dort die alten Zwetschkenbäume, die einst Hermann-Josef Weidinger pflanzte, um die jedes Jahr reifen blauen Früchte zu verkaufen oder sie zum Schnapsbrennen einzumaischen. Die Musik liefern je nach Jahreszeit die Singvögel, die sich in deren Ästen ausruhen oder emsig nach Insekten suchen, um ihre Brut damit zu nähren. Ich empfehle allen, die zu den medialen Unterhaltungen in stickigen Zimmern eine Alternative suchen, sich unter die Bäume zu setzen, um im Frühsommer die Blaumeisen oder die verschiedenen Grasmückenarten zu beobachten, wenn sie behände die Ästchen und Blätter nach Raupen, Spinnen und Käfern absuchen. Jetzt ist eine andere Zeit. Die Zwetschken beginnen zu reifen und da und dort schon von den Bäumen zu plumpsen. Es wäre nur allzu schade, missbilligend daran vorüberzugehen. Denn frisches Obst aus dem eigenen Garten kann nicht schlechter sein als unter künstlichen Bedingungen aus Übersee stammende Früchte, die einen langen Transport hinter sich haben. Unser Körper besitzt die Gänge der Nahrungsaufnahme und der Ausscheidung, die nicht vernachlässigt werden sollten.

Den „faulen“ Darm motivieren:

Das Obst der frischen und reifen Zwetschken enthält eine Reihe an pektinartigen Stoffen. Diese sind stark quellfähig. Im Darm bewirkt der Genuss der blauen Herbstfrüchte eine dezente Reizung, die mithilft, dass es zu einer natürlichen Entleerung kommt. Ein so gesäuberter Darm trägt damit nicht unwesentlich zum eigenen Wohlbefinden etwas bei. Zwetschken ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya