Das Auge als Fenster

11. August 2014

Es mit dem Augentrost „putzen“

Glas ist ein durchaus zeitgemäßes Architekturelement. Wer energiebewusst baut, möchte im eigenen Anwesen einen Wintergarten sein Eigen nennen, der z. B. im Winter bei Sonnenschein ein großes Ausmaß an Wärme erzeugen kann. Umgekehrt haben sich manche verglaste Bereiche als ungewollte Saunas entpuppt, was nicht unbedingt für den Hausverstand des zuständigen Planers spricht. Unser Auge ist ständig mit dem Licht konfrontiert. Der Augentrost (Euphrasia officinalis) stellt sich ebenso bewusst in die Sonne, um das auf ihm landende Licht für sich und für andere zu verwerten und zu nutzen. Ich denke mir jedes Mal, wenn ich des Sommers längere Zeit im Freien bin, wie stark die Pflanzen im Allgemeinen sein müssen, da sie die direkte und unverminderte Sonneneinstrahlung ohne Schaden vertragen. Ich muss da mit meiner weißen und von Natur aus bräunungsunwilligen Haut viel vorsichtiger sein. Aber zurück zum Fenster unserer Seele. Durch das Auge dringt nicht nur das Licht auf die Netzhaut und den Sehnerv, sondern alle Bilder, Schriften und Texte werden über die visuellen Sensorien rezipiert. Die Verarbeitung desselben bleibt hier einmal dahingestellt. Wenn wir also unsere Sehorgane betrachten, dann können wir nicht nur nach deren Leistung fragen, sondern wir dürfen durchaus darüber nachdenken, wie wir diesen wichtigen Bereich pflegen und umsorgen können. Im Bezug auf die jeweilige Sehstärke ist der Augenarzt samt den Optikern die erste Adresse. Dennoch darf darüber hinaus die eigene Initiative dazu beitragen, um speziell für die Augen eine begleitende Wohltat durchzuführen.

Augentrost-Tee fürs Auge:

Bei überanstrengten und geschwächten Augen kann man im Heißaufguss einen Tee aus dem getrockneten Kraut des Augentrostes aufgießen, nach 15 Minuten filtrieren und damit die Augen einige Zeit baden. Dementsprechende Vorrichtungen zur Durchführung dieser Anwendung, sogenannte Augenbadewannen, erhalten Sie in den Apotheken. Der Tee sollte dabei am besten Körpertemperatur haben. Augentrost ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya