Das Kräuterjahr auf dem Zenit

10. August 2014

Die alten Bräuche nicht vergessen

In dieser Woche feiern wir noch das Hochfest der Himmelfahrt Mariens. So bekommen wir erneut einen freien Tag geschenkt, der zur Ehre Gottes und zum Heil des Menschen dient. Das gilt selbstredend auch für den heutigen Sonntag. Der Große Frauentag, wie der 15. August auch genannt wird, verbindet sich mit der Tatsache, dass nun auch die Kräuter in der freien Natur ihre größte Kraft besitzen. Daher ist es nur folgerichtig, wenn im Hinblick auf den Kirchgang verschiedene Kräuter gesammelt und getrocknet werden, um sie dann zu einem liebevoll arrangierten Sträußchen zusammenzubinden. Dieser kleine Buschen wird zu Mariä Himmelfahrt vom Geistlichen gesegnet. Symbolisch nimmt man anschließend den Segen mit nach Hause, wo das duftende Kräutersträußchen einen besonderen Platz in der Wohnung bekommt. Immerhin stellt es eine in der Natur gewachsene und von den Ebenbildern Gottes – was wir Erdenbürger eben nun einmal sind – gestaltete Bitte an den Schöpfer dar, um Haus und Hof, Mensch und Tier vor Unglück, Blitz und Krankheit zu beschützen. Nach dem jeweiligen Geschmack kann man eine heilige Zahl hernehmen und diese in den verschiedenen Kräutern zum Ausdruck bringen. 7 ist die Zahl der Wochen- und Schöpfungstage, während 9 (= 3 mal 3) wiederum einen Hinweis auf die göttliche Dreifaltigkeit darstellt. 12 steht für die Apostel, die Christus nachgefolgt sind und 14 erinnert an die seit dem Mittelalter verehrten Nothelfer. Bindet man 24 verschiedene Heilpflanzenarten zusammen, so verweist man damit auf die 12 Stämme Israels aus dem Alten Testament und auf die schon erwähnten 12 Apostel des Neuen Testaments. Es bleibt jedem selbst überlassen, auf welche Kräuterarten man beim Zusammenstellen des Büscherls zurückgreift.

Räuchern mit Kräutern:

Beim Kräuterfest in Karlstein/Thaya, das ab 10 Uhr ganztägig am 15. August stattfindet, wird auch eine Mischung aus verschiedenen Kräutern wie etwa Lavendel, Schafgarbe, Beifuß, Königskerze, Dost, Blutweiderich, Johanniskraut und Benzoe angeboten. Mit Weihrauch vermischt, kann man dann die entströmenden Aromen verwenden, um im Haus eine gesundheitsfördernde und segensreiche Atmosphäre herzustellen. Diese Kräutersträußchen-Mischung kann man auch im Winter verwenden, wenn man rund um das Weihnachtsfest z. B. den Brauch des Räucherns durchführt. Nähere Auskünfte und Bestellung ab Montag unter 02844 / 7070 11 oder bestellung@kraeuterpfarrer.at Kräuterstrauß ⓒ Foto: Jasmin Schön, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Kategorien: Nachlese