Sonne im Herzen speichern

28. Juli 2014

Mit der Goldmelisse das eigene Ich öffnen

„Das Leben des Lebens ist und bleibt die Liebe. Lieben ist ein Ver-Schenken. Ein Her-Geben. Ein Glücklich-Sein durch Geben-Dürfen. Kurz gefasst: Dienst am anderen. Es tut auch dem Physischen, dem Leiblichen gut, erhebt und adelt es.“ Ja, und welche Pflanze steht mir dann zur Seite, um mein Herz liebevoll wahrzunehmen und zu pflegen? Es ist die Goldmelisse (Monarda dydima), die auch aufgrund ihrer Herkunft Indianernessel genannt wird. Für Hermann-Josef Weidinger war sie die beste Hilfe, um die eigene Herzenswärme zu unterstützen. Von ihm stammt auch das obige Zitat. Die Blüten dieses Heilkrauts lassen sich bei voller Entfaltung trocknen und zur Gewinnung eines Tees verwenden, der mit seiner goldgelben Farbe zusätzlich das Auge erfreut. Hat jemand die Goldmelisse im Garten gepflanzt, dann stellt dieses Heilkraut auch eine Wohltat für die Bienen dar, die ohnedies in der fortgeschrittenen Sommerszeit für jede nektarhaltige Blüte dankbar sind. In unserem Suchen nach dem Sinn des Lebens dürfen wir immer wieder neu auf die Tatsache stoßen, dass die Fülle unserer Existenz gerade dadurch ermöglicht wird, indem wir für jemanden oder für etwas da sind. Die Monarde signalisiert das durch ihr hübsches Erscheinungsbild. Wir dürfen also ruhig in zweierlei Beziehung zugreifen: einerseits nach den wertvollen Wirkstoffen des Krautes und andererseits nach der verborgenen Weisheit, die in jedem Lebewesen unserer Natur drinnen steckt. Und schließlich widerspricht ein liebender Blick, der in dieser Weise vollzogen wird, den rein materiell erkennbaren physikalischen Gesetzmäßigkeiten: denn je weiter ich so mein Herz öffne, desto wärmer wird es auch.

Goldmelissen-Wein fürs Gemüt:

Frische Blütenblätter der Goldmelisse (= Monarde) in einer Menge von 45 g werden mit 1 Liter Rotwein übergossen und 8 Tage in die Sonne gestellt. Danach abseihen und lichtgeschützt im Kühlen lagern. Ab und zu ein Stamperl davon getrunken, fördert das die Herzenswärme und unterstützt die vielleicht gar sehr verborgene Güte im Innern des Genießers. Goldmelisse mit Schmetterlingen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya