Die Badesaison ist eröffnet!

4. Juni 2014

Bei Schlechtwetter die Wanne samt Beifuß nutzen

Wasser ist kostbar. Mehreren Prognosen zufolge wird in fernerer Zukunft dieses lebenswichtige Element ein Gut werden, das vermehrt ins politische Interesse rücken wird. Gott möge verhüten, dass wir ob des Wassers womöglich einmal Kriege führen werden! In Österreich leben wir so gesehen noch in einem Schlaraffenland. An vielen Orten ist es sogar möglich, das kühle Nass direkt aus dem Wasserhahn zu trinken. Der Beifuß (Artemisia vulgaris) wiederum, der in der freien Natur wächst, kommt auch damit zurecht, wenn das Wasser nicht so reichlich vorhanden ist. Das zeigt er vor allem dadurch, dass er mit Vorliebe an sonnigen Stellen auf Böschungen, an Wegrändern und Bahndämmen im übertragenen Sinn sein Quartier aufschlägt. Ein durchlässiger und sandiger Boden ist ihm am liebsten. Viele gehen oft am Wilden Wermut, wie der Beifuß unter anderem genannt wird, vorbei, ohne zu ahnen, dass dieses Kraut noch mehr kann, als einen knusprigen Braten zu würzen oder einfach als „Unkraut“ herumzustehen. Letztlich ist ja vieles, was bitter ist, auch gesund. Mit ein wenig Lächeln muss ich in diesem Zusammenhang an so manches denken, was infolge der Konsumation durch uns Menschen den hämischen Kommentar hervorruft: „Schmeckt das aber g’sund!“ In der Tat kann der Beifuß mithelfen, selbst unsere Zellen im Organismus zu straffen. Wir müssen aber nicht darangehen, gleich einem Pflanzenfresser das bittere Kraut über den Mund in den Stoffwechsel einzubringen. Viel besser ist es schon, die Badesaison im umfassenderen Sinn zu interpretieren und gerade dann, wenn der bewölkte Himmel oder kühlere Außentemperaturen einen hindern, mit anderen die Strände und Liegewiesen zu bevölkern, den Vorteil einer Badewanne auszukosten. Durchaus zum Vorteil unserer Gesundheit!

Beifuß-Bad:

Eine Menge von ca. 150 g zerkleinerten, frischen oder getrockneten Stängeln und Blättern des Beifußkrautes wird mit 2 Liter kochendem Wasser übergossen. 1/2 Stunde zugedeckt ziehen lassen, abseihen und diesen Tee dem Badewasser hinzufügen. 15 Minuten darin baden. Das stärkt die Zellen des Kleinhirns und hilft mit, die motorische Kraft der Nerven zu regeln. Es hat zudem eine beruhigende Wirkung. Beifuß ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya