Der Herzfreund aus dem Süden

7. Mai 2014

Rosmarin stärkt den ganzen Körper

Frühlingswetter vom Feinsten gab es in diesen vergangenen Wochen ja schon fast zu viel, so dass wir uns relativ schwer tun, mit kühlerem Wetter zurechtzukommen. In meiner Heimat, dem Waldviertel, gab es zudem noch viel zu wenig Niederschlag, infolge dessen sogar die Pflanzen mit ihrem Wachstum auf einen langsameren Gang „herunterschalteten“. Für die mediterranen Heilkräuter, die wir mitsamt den Töpfen im vergangenen Herbst unter Dach und Fach brachten, um sie vor Frost und Schnee zu schützen, kam nun schon früh die Zeit, um wiederum an der frischen Luft zu gedeihen. Der überwinterte Rosmarin, den viele Kräuterfreunde schätzen, darf nun auch erneut ins Freie. Wenn ich auf Reisen durch unser nördlich angrenzendes Mähren fahre, so entdecke ich immer mehr Solarflächen, die umweltschonend Strom erzeugen. Mein Rosmarin (Rosmarinus officinalis) auf der Fensterbank ist im übertragenen Sinne ebenfalls etwas in dieser Art. Der „gebürtige“ Südländer aus der Familie der Lippenblütler verträgt die Sonne gut. Er speichert die Energie für uns, damit wir sie gerade dann verwerten, wenn an manchen Stellen des Körpers die Durchblutung nicht so recht funktionieren mag. Er gibt sein heiteres und südliches Temperament 1 : 1 an unseren Organismus weiter und sorgt dafür, dass Keime draußen bleiben. Die Pflanze wirkt harntreibend und hat von Pfarrer Sebastian Kneipp einst den Ehrentitel „Herzstärker“ erhalten. Und das sicher nicht zu Unrecht.

Rosmarin-Tee:

1 1/2 Teelöffel voller Rosmarinblätter werden mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergossen. Beides zusammen am Herd bis zum Sieden erhitzen, dann bald wieder von der Platte nehmen und abseihen. Bei Erschöpfungszuständen, die sich nach überstandenen Infektionskrankheiten und Grippe einstellen, ist es gut, von diesem Tee morgens und mittags je eine Schale voll davon schluckwiese zu trinken. Rosmarin soll man hingegen nicht am Abend anwenden, da sich aufgrund der belebenden Wirkung ansonsten Schlafstörungen einstellen könnten. Rosmarin ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya