Aber die Brennnessel kann auch milde sein
Eine kleine Mutprobe gefällig? Na, dann Augen zu und nichts wie ran an das frisch sprießende Grün des frühlingshaften Gartens. Manchmal wächst ja etwas, wo es unserem Willen nach nichts verloren hat. Für derlei Gewächs haben wir dann ganz „liebevolle“ Bezeichnungen parat. Und manches Pflänzlein weiß sich wohl zu wehren. Was ist, so gesehen, das meistverbreitete „Unkraut“ der Welt? Ja, Sie haben recht: die Brennnessel (Urtica) wohl jedermann bekannt. In unseren Breiten sind vor allem zwei Arten daheim. Es handelt sich hierbei um die Große Brennnessel (Urtica dioica) und die Kleine Brennnessel (Urtica urens). Diese ob ihrer Nesselhärchen gefürchtete Pflanze zeigt uns an, wo sich ein stickstoffreicher Boden befindet. Denn dort wächst sie am liebsten. Seit der Antike ist aber auch die Heilwirkung der Brennnessel bekannt. Viele Menschen leiden heutzutage unter einem zu hohen Harnsäureanteil im Blut. Die Folge davon sind Gicht- und Rheumaleiden, die oft große und lang andauernde Schmerzen verursachen. So ist es bei diesen Beschwerden am besten, auf schonende Weise das Blut zu reinigen. Die Brennnessel erweist gerade dabei wertvollste Dienste. Der Schweizer Kräuterpfarrer Künzle pries vor allem den Nutzen durch die Heilkraft der Brennnessel bei Magen- und Darmgeschwüren. Sie steht Haut und Haar durch ihren hohen Gehalt an Kieselsäure ebenso hilfreich zur Seite. Viele von den Kräuterfreunden wissen auch, dass die Brennnessel am Tisch serviert durchaus schmackhaft und milde sein kann. Der Suppentopf wird dann zur Quelle für die eigene Gesundheit.
Brennnessel-Suppe hilft Blut reinigen:
Junge Brennnesselblätter werden gesammelt und gesäubert. Anschließend in Salzwasser weichkochen und grob hacken. Mit Butter ein wenig andünsten lassen, eventuell mit etwas Vollkornmehl stauben und mit einer vorbereiteten Gemüsesuppe übergießen. Weiters kann man würfelig geschnittene Erdäpfelstückchen dazugeben. Mit Dillkraut, etwas Majoran sowie ganz wenig Salz und Pfeffer würzen. Mahlzeit!
Brennnesseln Große und Kleine ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya