Eine Wärmequelle suchen

11. Februar 2014

Mit der Goldmelisse „einheizen“

Bewegung tut prinzipiell gut. Gerade dann, wenn eisige Temperaturen bei einer Tätigkeit im Freien den Körper vermehrt seine Wärme an die Umwelt verlieren lassen, kann es sein, dass man zu frösteln beginnt. Wiederum in die eigenen vier Wände zurückgekehrt, sucht man dann einen Radiator oder im Idealfall einen warmen Kachelofen auf, um dort in Ruhe die höheren Temperaturen gleichsam aufzutanken. Die Goldmelisse (Monarda dydima) unterstützt das Herz auf eine sanfte Weise, damit dieses sich gleichsam in einen Ofen für Körper und Seele verwandeln kann. Der heilige Augustinus (354¬ – 430) wird in der Ikonographie zum Beispiel mit einem brennenden Herzen dargestellt. Oft hält er dieses sogar selbst in der Hand. Symbolhaft kommt dadurch die Sehnsucht des Gottesmannes zum Ausdruck, die er zeit seines Lebens nach Gott verspürte. Zudem hat er all das, was sich in seinem Herzen gleichsam abgespielt hat, aufgeschrieben und uns Heutigen zugänglich gemacht. Das kann die eine oder den anderen vielleicht auch dazu motivieren, sprichwörtlich sein eigenes Herz in die Hand zu nehmen und zu öffnen. Hermann-Josef Weidinger hat es einmal meiner Meinung nach ganz treffend formuliert, als er schrieb: „Das Leben des Lebens ist und bleibt die Liebe. Lieben ist ein Ver-Schenken. Ein Her-Geben. Ein Glücklich-Sein durch Geben-Dürfen. Kurz gefasst: Dienst am anderen. Es tut auch dem Physischen, dem Leiblichen gut, erhebt und adelt es.“ Die Goldmelisse, die aufgrund ihrer Herkunft des weiteren Indianernessel genannt wird, stärkt Herz und Nerven. Die Blüten dieses Heilkrauts lassen sich bei voller Entfaltung trocknen und unter anderem zur Gewinnung eines Tees verwenden, der mit seiner goldgelben Farbe ebenso das Auge erfreut.

Goldmelissen-Schnaps herstellen:

100 g getrocknete Blütenblätter der Monarde (= Goldmelisse) übergießt man in einem verschließbaren Glasgefäß mit 1 Liter 40%-igem Obstbrand. 14 Tage verschlossen im Fenster stehen lassen, danach abseihen. Man kann den Goldmelissen-Schnaps eventuell noch mit 1/4 bis 1/2 l destilliertem Wasser verdünnen, dann in Flaschen füllen, kühl und dunkel lagern. Nach der Arbeit wirkt ein kleines Stamperl, das davon getrunken wird, beruhigend auf die Nerven. Es verleiht auch Herzenswärme und besseren Appetit. Goldmelisse ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya