Alles blickt nach Sotschi

7. Februar 2014

Und rundherum wächst der Kreuzdorn

Die olympischen Winterspiele nehmen nun endlich ihren Lauf. Proteste hin oder her; die Sportler setzen vor allem ihren Ehrgeiz darauf, einander in den verschiedenen Disziplinen herauszufordern, um in der Folge natürlich auch eine Medaille zu erringen. Der Austragungsort liegt nahe der Grenze zwischen Europa und Asien, über die es jedoch keine einhellige Meinung gibt. Wenn wir heute dem Echten Kreuzdorn (Rhamnus cathartica) quasi im Rahmen des Wettlaufes der unterschiedlichen Heilpflanzen eine Startnummer geben, so soll vor allem ein Aspekt seiner heilenden Wirkung zum Tragen kommen. Die verschiedenen Sträucher aus der Familie der Kreuzdorngewächse sind gleichsam Allerweltsbürger. Und der Purgierkreuzdorn, wie unser Favorit auch genannt wird, breitet seine Wurzeln in großen Teilen Europas und Asiens im Erdreich an seinen jeweiligen Standorten aus. Und da liegt eben Sotschi so ziemlich in der Mitte. Der Kreuzdorn wächst gerne auf Hängen, an Waldrändern, Ufern und auf Torfböden. Dieser Strauch besitzt graue, oft auch dornige Äste, die für seinen Namen verantwortlich zeichnen. Die Blüten sind eher unscheinbar gelbgrün gefärbt und sitzen zu Trugdolden vereint in den Blattachseln. Die Früchte wiederum erscheinen als kugelige schwarze Steinfrüchte, deren Reifegrad man am Glanz ihrer Haut erkennt. Nur gut durchgetrocknet sollten sie für den Winter aufbewahrt werden, da sich sonst ungesunder Schimmel darauf bilden kann. Die Früchte keinesfalls roh essen, dies könnte Vergiftungserscheinungen hervorrufen! Im getrockneten Zustand hingegen dienen die Kreuzdornbeeren in Form einer Teezubereitung als mildes Abführmittel. Es gibt aber noch andere Weisen, um sie heilbringend einzusetzen.

Kreuzdornbeeren-Wein:

100 g getrocknete Beeren werden in 1 Liter Weißwein 8 Tage lang angesetzt. Danach abseihen. Wenn man von diesem Ansatz täglich 1 bis 2 Stamperl voll zu sich nimmt, kann man so ein bewährtes Hausmittel als begleitende Therapie bei Wassersucht und vor allem bei Steinleiden zur Geltung kommen lassen. Mit Vorsicht kann dieser Wein auch bettlägerigen Menschen verabreicht werden, sofern diese unter einem zu harten Stuhl leiden. Kreuzdorn ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya