Sich im Bett nochmals umdrehen

12. Dezember 2013

Mit Kamillentee im Magen

Kräuterkunde leicht gemacht! Das könnte ein Motto sein, um sich erneut oder ein erstes Mal mit der Wirkung der Heilkräuter auseinanderzusetzen. Um dabei aber nicht gleich die ersten Erfolgserlebnisse zunichte zu machen, greift man am besten zu den Pflanzendrogen, die einem geläufig und bekannt sind. Dazu zählt bei fast hundert Prozent der Interessierten die Kamille. In der Natur finden wir die wilde Form der Hundskamille öfter vor als die Echte Kamille (Matricaria chamomilla). Von der ersteren unterscheidet sich die für naturheilkundliche Anwendungen geeignete Pflanze durch den Geruch, den hohlen Blütenboden und die Spreuschuppen. Zwischen den Monaten Juli und August liegt die beste Zeit, um die offenen Blüten bzw. die Blütenknospen abzuernten und vorsichtig an einem schattigen Platz zu trocknen. Hat man diese herrlich duftenden Pflanzenteile der Kamille nun eingelagert und griffbereit, so kann man sich auch deren Wirkung bedienen, die sich durchaus sehen (oder vielleicht besser gesagt: lesen) lassen kann. Die Echte Kamille wird seit vielen Generationen verwendet, weil sie sich eben als antiseptisch, beruhigend, krampflösend, kräftigend, verdauungsanregend und wundheilend erweist. Viele sprechen gern von der Weise, aus den getrockneten Kamillenblüten einen Tee zu kochen. Doch es kommt bei bestimmten Leiden zusätzlich darauf an, wie man dieses Heilgetränk zum Einsatz bringt.

Rollkur bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren:

In diesem Fall kann die Tagesmenge von Kamillentee ruhig bis zu 1 1/2 Liter betragen. Die erste Tasse, also ca. 1/4 Liter, trinkt man morgens ungesüßt am besten im Bett. Der Magen ist noch leer und so kann die Wirkkraft der Kamille stärker greifen. Man bleibt zuerst 5 Minuten lang am Rücken liegen, dreht sich hernach jeweils 5 Minuten auf die rechte Seite, auf die Bauchseite und zuletzt in die Linkslage. Tagsüber kann die restliche Menge verteilt getrunken werden, am besten dann, wenn der Magen möglichst leer ist. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya