Ein anhängiger Korbblütler
7. Dezember 2013Die Große Klette an der Wurzel packen
Wer durch das dürre Dickicht läuft, das der vergangene Herbst noch übrig gelassen hat, bleibt da und dort an etwas hängen. Egal, ob spitze Äste das Weiterkommen erschweren oder gar die stacheligen Triebe der wilden Brombeeren eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Kleidung darstellen: man sollte es sich schon gut überlegen, wo und wie man die gesicherten und barrierefreien Wege in Wald und Flur verlässt. Sehrt leicht kann es zudem sein, dass man so eine einschlägige Erfahrung mit den Fruchtständen der Großen Klette (Arctium lappa) macht, die sich kaum mehr abschütteln lassen, haben sie sich einmal in die Hose oder Jacke festgekrallt. Machen wir doch eine kurzen Abstecher in die Kulturgeschichte dieser bekannten Pflanze. Natürlich war die Klette schon den Griechen und Römern bekannt. Vergil und Ovid erwähnen dieses Gewächs in ihren Schriften und Dioskurides empfiehlt die Blätter der Klette zur Unterstützung der Wundheilung. Im Mittelalter und vor allem in bedrängenden Zeiten der Pest griff man gerne zur Klette als Hilfsmittel und im 19. Jahrhundert noch diente sie den Ärzten zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten. Obwohl dieser Korbblütler in unseren Hirnwindungen in die Schublade „Unkraut“ eingeordnet wird, kann man durchaus versuchen, diese wilde Schönheit auch als dekoratives Element in der Gartengestaltung zu verwenden. Sie besticht ja allein schon durch ihre Größe, kann sie doch immerhin eine Höhe bis zu 1,5 Metern erreichen. Entweder setzt man sie solitär in eine Rasenfläche oder man greift auf sie zurück, um z. B. damit einen Komposthaufen nicht mehr frontal einsehbar zu machen. Der Phantasie sind dem findigen Gärtner ab dem nächsten Frühling ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt.Hausmittel bei Hauterkrankungen:
Leidet jemand unter einer wie auch immer gearteten Beeinträchtigung der Haut, kann man darangehen, eine frisch ausgegrabene Wurzel der Großen Klette zu zerkleinern und zwei Teelöffel davon in ca. 1/2 Liter Wasser mehrere Stunden kalt ansetzen. Dann kurz aufkochen und den Tag über verteilt immer ein paar Schluck zu sich nehmen. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/ThayaKategorien: Gesundheitstipps Nachlese