Scharf auf Rettich?
8. Oktober 2013Eine Rarität entdecken
Welche Stunde ist diejenige, die eine Weißwurst nicht mehr erleben darf? Spezialisten zur Beantwortung dieser Frage konnte man am Münchner Oktoberfest sicher zuhauf treffen. Ob dort das 12-Uhr-Läuten jedoch von der am Rande der Theresienwiese gelegenen Kirche St. Paul überhaupt zu hören war, muss wohl offen bleiben. Gewiss gibt es viele, die auch in Österreich einen Hauch Bayern auf den Teller zaubern können. Die richtigen Beilagen und Zutaten sind mit einigem Aufwand herzustellen bzw. zu kaufen. Dazu zählt auch der Radi, wie eben im Land mit weiß-blauer Flagge der Weiße Rettich bezeichnet wird. Befasst man sich ein wenig mit dem scharfen Rettichgemüse, kommt der Interessierte drauf, dass eine weitere Art eine gewisse Tradition des Genusses aufweisen kann. Es handelt sich dabei um den Schwarzen Rettich (Raphanus sativus var. niger), der vor langer Zeit sehr beliebt war und wiederum öfter auf Gemüseständen zu erwerben ist. So sehr die dunkelhäutige Rübe auch in der Küche ihre Verwendung finden kann, so wirkungsvoll ist desgleichen der Saft, der aus der rohen Frucht gewonnen wird. Darin enthalten sind das schwefelhaltige Öl Raphanol, eine Anzahl von Senfölverbindungen sowie Mineralstoffe und Fermente. Somit eignet sich der Rettichsaft als Naturheilmittel rund um Probleme mit der Galle. Neben den Weisungen der kompetenten Ärzte darf man bei guter sonstiger Konstitution auch eine Kur mithilfe der scharfen Erdfrucht probieren, die einst Hermann-Josef Weidinger angeraten hat.Rettich-Saftkur als Begleitmaßnahme bei Gallenleiden:
In der ersten Woche presst man täglich in der Früh ca. 100 g Schwarzen Rettich aus und trinkt die gewonnene Menge an Saft auf nüchternen Magen. In der zweiten Woche 200 g, in der 3. 300 g, bis man schließlich in Woche 4 400 g auspresst und trinkt. Danach geht es in umgekehrter Reihenfolge wiederum retour, bis man eben in der siebenten Woche nur mehr 100 g Rettich auspresst und einnimmt. Der Magen und der Darm müssen aber in diesem Falle ganz gesund sein. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/ThayaKategorien: Gesundheitstipps Nachlese