Den Kukuruz zum Friseur schicken

6. Oktober 2013

Und die Haare nicht wegwerfen

Mexiko ist die Heimat des Süßgrasgewächses Mais (Zea mays). Wenn wir durch unsere Fluren fahren oder wandern, denken wir kaum mehr daran, dass sich die heutige Futterpflanze aus einer im Vergleich eher kleinwüchsigen Art infolge gezielter Züchtung heranbildete. Trotz mancher witterungsbedingter schlechter Prognosen kann in diesem Jahr dennoch ein Großteil der Kukuruzfelder (= österr. Begriff für Maisfelder ;-)) gedroschen bzw. zum Einsilieren herangezogen werden. Mit ein wenig schlechtem Gewissen gestehe ich ein, dass ich mich auch heute noch bei einem Spaziergang über unsere Felder zum Mundraub in durchaus geringem Maße verführen lasse. Gerade dann, wenn die Maiskolben noch eine zarte Größe haben, sind diese am saftigsten und geschmackvollsten. Um an derlei vegetarische Köstlichkeiten aber heranzukommen, tut es not, erst einmal etliche Blatthüllen zu öffnen und dann die auf den heranwachsenden Körnern befindlichen Haare zu entfernen. Auf legale Weise kann man die kleinen „Kukuruzkerzen“ in Essig eingelegt aus den Feinkostregalen unserer Märkte käuflich erwerben. Wer hätte aber gedacht, dass ein Abfallprodukt auch einen naturheilkundlichen Wert haben könnte? Drum laden diese meine Zeilen immer wiederum ein, genau hinzuschauen und in der Folge gesund zu leben. Der heutige Sonntag ist durchaus auch dafür vorgesehen, um mit Dank an die Vorsehung Gottes nach Wohltaten für Leib und Seele Ausschau zu halten.

Tee aus Mais-Barthaaren:

Ca. 20 g getrockneter Haare von heranreifenden Maiskolben werden mit 1 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Bei Gichtschmerzschüben und entzündeten Harnwegen als lindernde Begleitmaßnahme den Tag über verteilt trinken. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya