Dill und Fenchel
14. August 2013Zarte Blätter tasten nach oben
Was ist das? – so lautet die meist gestellte Frage der Leute, die ihr Interesse auf eine ihnen bis dato unbekannte Pflanze lenken. Sehr oft kann es passieren, dass selbst Profis genauer hinsehen müssen, um die jeweilige Art eindeutig bestimmen zu können. Die Doldenblütler bilden in der botanischen Klassifizierung einen Bereich, der immer wieder das genaue Hinsehen verlangt, um dem Fragenden eine befriedigende Antwort geben zu können. Relativ einfach ist da schon der Unterschied zwischen Dillkraut und Fenchel zu finden. Obwohl beide ganz feingliedrige Blätter besitzen, erreicht der Fenchel (Foeniculum vulgare) eine viel stattlichere Wuchshöhe als der bescheidenere Dill (Anethum graveolens). Das Gurkenkraut, wie der Dill ebenfalls gerne genannt wird, stammt ursprünglich aus Vorderasien. Schon die alten Ägypter verwendeten das beliebte Würzmittel, das auch bei den Griechen und im Römischen Reich eine hohe Beliebtheit hatte. Über die alte Kultur der Klostergärten wurde dem Dill der Weg in die europäischen Regionen nördlich der Alpen gebahnt. In einem alten Buch mit dem Titel „Heilkräuter als Hausmittel“ aus dem Jahre 1922 kann man folgendes über dieses Gewürzkraut lesen: „Die Dille oder das Dillkraut wird bekanntlich als Gewürz zu Gurken, die man einlegt, verwendet. Die Heilkräfte sind denen des Fenchels und des Kümmels ähnlich. Besonders wirkt der Samen.“ Die Geschmäcker scheiden sich bekanntlich sehr oft, wenn es um eine bestimmte Zutat zubereiteter Speisen und Soßen geht. Das trifft auch bei der Dille zu. Zu verachten ist dieses feingliedrige Kraut auf keinen Fall.Dillsamenwein:
5 Esslöffel zerstampfte Dillsamenkörner werden in 1 Liter gutem Weißwein kurz aufgekocht. Danach 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und filtrieren. Zuletzt in dunkelglasige Behälter abfüllen und kühl einlagern. Mehrmals pro Tag löffelweise eingenommen, erweist sich dieser Wein als blähungsmindernd und harntreibend.
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