Kosmetikum von der Böschung

25. Juni 2013

Lupinen geben ihre Schönheit weiter

Wenig Aufwand und viel Effekt: so könnte ein gärtnerischer Ratschlag lauten, den man für einen pflegeleichten Garten weitergeben möchte. In diesem Zusammenhang fallen mir auf Anhieb eine Reihe von Pflanzen ein, die ich in freier Natur jedes Jahr neu entdecke, weil sie immer wieder austreiben und selbst dafür sorgen, dass auch in der darauffolgenden Vegetationsperiode der Staffellauf des Blühens fortgesetzt werden kann. In den vergangenen Wochen standen an den Straßenrändern und Böschungen z. B. viele Lupinen, die sich ebenso dafür eignen, in der Vase zu Hause einen ansehnlichen Schmuck zu bieten. Die verschiedenen Arten dieses Schmetterlingsblütlers (Faboideae) wurden aufgrund ihrer Blütenpracht gerne in die Gärten und Parks als Gäste gebeten und haben sich von dort aus ihre eigenen Wege in die heimische Flora gebahnt. Daher sind sie heute vielerorts an Hängen, Böschungen und Straßenrändern zu entdecken. Am häufigsten finden wir die Blaue Lupine (Lupinus angustifolius) und die Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus) bei uns vor. In der Landwirtschaft werden diese Pflanzen dadurch geschätzt, dass sich entlang ihrer langen Wurzeln Knöllchenbakterien ansiedeln, die dafür sorgen, den Stickstoffgehalt des Bodens zu erhöhen und daher auf natürliche Weise eine Düngung des Erdreichs herbeizuführen. Im 20. Jahrhundert wurden zudem Sorten gezüchtet, die weniger Bitterstoffe als die Wildarten der Lupine enthalten und sich so besser als eiweißreiches Futter eignen. Für mich sind die Lupinen am Wegrand einfach schön anzuschauen und sie können auch äußerlich zur Verschönerung unserer Haut beitragen.

Wolfsbohnen mahlen:

Lupinensamen, die in Hülsen heranreifen, werden auch Wolfsbohnen genannt. Die reifen Sämereien werden geröstet und in einer Kaffeemühle oder im Mörser zerkleinert. Vom gewonnenen Pulver mischt man 1 Esslöffel voll mit etwas Olivenöl zu einem Brei, den man auf die Gesichtshaut aufträgt und nach 20 Minuten abwäscht. So werden Hautunreinheiten mithilfe der Lupine abgebaut. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya