Baum und Land in vielen Schattierungen

16. Juni 2013

Eine sehenswerte Ausstellung

Man muss schon extra ins Waldviertel fahren, um diesen Landstrich auch wirklich zu sehen. Oder man wohnt dort. Immerhin ist das die Ecke Niederösterreichs, wo Mutter Natur noch viele Möglichkeiten hat, um in der vollen Breite ihrer künstlerischen Palette selbst Hand anzulegen. Der aufmerksame Mensch braucht es dann lediglich wahrzunehmen. Bei manchen prägen sich in der Folge die gewonnenen Eindrücke derart ein, dass diese auf Fotos, auf Leinwand und Papier ihren Niederschlag finden. Um seine eigene Befindlichkeit samt der Person, die durch Herkunft und Lebensumstände geprägt sind, zum Ausdruck zu bringen, reichen oft die Worte nicht, derer man bedürfen würde. Was soll ein junger Mensch denn sagen, wenn er es nicht gewohnt ist, sprechend einen Dialog zu führen, weil ja das Handy ohnehin die Begriffe vorgibt, die man einander per SMS pausenlos zuschickt? Da ist es der Baum, der hilft, mancher Sprachlosigkeit auf die Sprünge zu helfen, um so vielleicht wieder erneut Wurzeln zu schlagen in einer schnelllebigen und größtenteils fremdbestimmten Existenz. Nicht umsonst steht auch in der Mitte des Paradieses ein Baum, der den Menschen an die Wahrheit seiner Existenz erinnert. In der Tradition des christlichen Glaubens ist es das Kreuz, das oft mit dem Baum des Lebens gleichgesetzt wird. Die köstlichste Frucht davon –nicht austausch- und verwechselbar – ist einzig und allein Jesus Christus, der Sohn Gottes. So wie er am Kreuz, so hängt das Leben derer, die das Geschenk des Glaubens empfangen dürfen, an Ihm, dem Retter und Erlöser. Heute, am Sonntag, dürfen wir gleichsam in seinem Schatten ein wenig ausruhen. Dabei finden wir vielleicht so manche Frucht, die unserer Suche nach Leben zugute kommen: sein Wort in der Heiligen Schrift, seinen Leib in der heiligen Eucharistie und seine Gegenwart in der Gemeinschaft aller, die sich am Tag des Herrn in seinem Namen versammeln.

Waldviertel in Bildern:

Im Stift Geras, der Heimat des Kräuterpfarrers, findet zurzeit eine sehenswerte Ausstellung statt, die das Waldviertel, seine Landschaft und seine Menschen aus vielen Blickwinkeln zeigt. Jugendliche aus Geras, die so manches Kunstwerk hervorbrachten, Künstlerinnen wie Claudia Hüttl und Barbara Krobath sowie der Fotoklub Horn mit seinen Mitgliedern haben es geschafft, miteinander für jeden Geschmack etwas Sehenswertes zusammenzustellen. Eine Reise nach Geras lohnt sich auf jeden Fall. (Öffnungszeiten der Ausstellung im Stift Geras: täglich – außer Montag – von 10.00 bis 17.00 Uhr) Besuch bis 31. Oktober 2013 möglich. Bild: Astrid Hüttl
Kategorien: Nachlese