Mit dem Wasser zurechtkommen

9. Juni 2013

Nach der Flut das Leben neu beginnen

Unser Mitgefühl gilt allen Menschen in unserem Land und in ganz Mitteleuropa, die in den vergangenen Tagen von den Wassermassen der Flüsse oder von den Schlammlawinen der abgehenden Muren heimgesucht wurden. Wer niemals einer derartigen Katastrophe ausgeliefert war, kann sich schwer ausmalen, wie tiefgreifend bzw. wie nachhaltig die überschwemmten Anwesen durch das Hochwasser geschädigt sind. In vielen Ortschaften entlang der großen Flüsse hütet man natürlich eine große Erfahrungsgeschichte im Zusammenhang mit den schon dagewesenen Hochwassern, doch immer ist es eine neue logistische und psychische Herausforderung für die Einzelnen, wenn sie wiederum gleichsam beim Punkt Null beginnen müssen. In der Nähe des Wassers zu leben, bedeutet einfach, flexibel mit seinem Gut und seiner Habe umgehen zu können. Im Reich der Pflanzen haben sich sehr viele darauf spezialisiert, am Ufer der oft jahrtausendealten Wasserbahnen ihre Wurzeln zu schlagen und mit jeweils geänderten Bedingungen zurechtzukommen. Viele von uns kennen die Baumarten, die auch diesmal ohne Schaden nach dem Zurückgehen des Wassers die Alleen entlang der Flüsse bilden werden. Denken wir dabei nur an die verschiedenen Weidenarten, die Erlen und die Pappeln, denen es überhaupt nichts ausmacht, wenn ihre Füße (gemeint sind die Wurzeln) über längere Zeit im Wasser stehen. Es gibt aber auch kleinere Exemplare im Pflanzenreich, die sich an den Böschungen Richtung Ufer ansiedeln. Unter ihnen sticht mit seiner schön violetten Blütenkerze der Blutweiderich hervor. An ihm darf man sich – bildlich gesprochen – durchaus anhalten, wenn einem das Wasser bis zum Hals steht.

Blutweiderich-Tee für den Magen:

Eine leidliche Folge von Hochwasser ist oft die Verunreinigung der Trinkwasserquellen. Schmutziges Wasser aber macht dem Magen wiederum zu schaffen. Ein Tee, der aus getrockneten Blutweiderich-Blüten und -Blättern im Heißaufguss zubereitet und getrunken wird, hat leicht antibiotische und desinfizierende Eigenschaften. Mit etwas Honig und Zitronensaft vermischt, ist er zudem ein gutes Getränk für Wanderer, Sportler und auch der Helfer im Zuge der Beseitigung von Hochwasserschäden.
Kategorien: Nachlese