Ganz in Weiß

1. Juni 2013

Die Weiße Taubnessel

Die Hochzeitssaison hat bereits begonnen. Heute darf auch ich vor den Altar treten, um einer Trauung in der Dorfkirche zu Harth zu assistieren, wie das kirchenrechtlich korrekt ausgedrückt wird. Bei jeder Hochzeit, die ich zu feiern gebeten werde, bin auch ich jedes Mal neu gespannt, wie denn das Brautpaar gekleidet sein wird. Aber das sind nur Äußerlichkeiten. Viel wichtiger darf uns der Inhalt des Ehesakramentes sein. Jedes Paar von Mann und Frau ist ein schöpferisches Ebenbild Gottes! Beide dürfen einander in einer äußerst innigen Weise am Leben des Partners teilhaben lassen. Aus dieser Teilhabe kann dann neues Leben entspringen und heranwachsen. Alle Eheleute, die tagtäglich ihr Sakrament erneuern, in guten und in bösen Tagen, werden letztendlich von Gott dazu befähigt und berufen, sein Leben in Empfang zu nehmen und es für die Welt fruchtbar zu machen. Die Farbe Weiß, die meist am Kleid der Braut zu finden ist, erinnert uns gleichzeitig an die Taufe, in der wir, wie die Heilige Schrift es sagt, den auferstandenen Christus als Gewand angezogen haben. In der freien blühenden Schöpfung unserer Fluren und Wälder finden wir einen Lippenblütler, der ebenfalls wie eine hübsche Braut geschmückt zu sein scheint. Die Rede ist von der Weißen Taubnessel (Lamium album), deren Blüten nun verschmitzt unter den brennnesselartigen Blättern des Gewächses zu entdecken sind. Keine Angst, diese grünen Gewächsteile besitzen keine schmerzverursachenden Nesselhaare wie eben unser Vergleichsbeispiel. Was aber die Weiße Taubnessel und die Brennnessel miteinander verbindet, ist die naturheilkundliche Verwendung bei so manchen Beschwerden und Leiden.

Blüten-Tee schafft Ruhe:

Im Heißaufguss kann man entweder gesammelte Blüten oder auch das gesamte blühende Kraut verwenden, um davon eine Tasse 1/2 Stunde vor dem Schlafengehen mit Honig gesüßt zu trinken. Empfehlenswert ist dies beim Gefühl innerer Unruhe, die meist auch dazu führt, dass man schlecht schlafen kann.
Kategorien: Nachlese