Mariä Lichtmess – Darstellung des Herrn

2. Februar 2013

Ein Fest der Erkenntnis

Es ist wieder einmal so weit. Heute räumen traditionell gesinnte Menschen erst den Christbaum aus ihren Wohnungen, und die Krippen werden endgültig wieder im Karton verstaut. Das hat damit zu tun, dass vor der Kalenderreform der 60er-Jahre des vorigen Jahrhunderts die liturgische Weihnachtszeit für römisch-katholische Christen jeweils bis zum 2. Februar dauerte. In unseren Kirchen werden heute am Fest der Darstellung des Herrn Kerzen gesegnet. Denn viele Menschen durften und dürfen im menschgewordenen Gotteskind den Heiland erkennen, der inmitten von Leid und Dunkelheit allen Bedürftigen das Licht des Sinnes und der Liebe schenken kann.

So war es üblich, die an Lichtmess gesegneten Kerzen mit nach Hause zu nehmen, um sie dann bei einem schweren Gewitter anzuzünden. Mit diesem Zeichen wurde Gott gebeten, dass das Haus und der Hof vor Blitzschlag und Überflutung bewahrt werden möge. Leider ist in unserer gar so aufgeklärten Zeit dieser Brauch ganz abgekommen. Nicht, dass ich hiermit dem Aberglauben das Wort reden möchte, doch stell ich mir andererseits die Frage, wo denn im alltäglichen Leben die konkreten Anhaltspunkte bleiben, wo unser Glaube zum Tragen kommen kann. Eine Kerze weist den Weg, wenn es um uns ganz finster geworden ist. Gott liegt es eben daran, dass wir nicht in einem vergessenen Winkel dieser Welt verkommen, sondern durch dieses Leben mit all seinen Schattenseiten hindurch zu ihm gelangen.

Pflanze als Fackel:

Für Heilzwecke verwendet man bis heute die abgepflückten und getrockneten Blüten der Großblütigen Königskerze (Verbascum densiflorum). Ein Tee aus dieser Droge, der im Heißaufguss zubereitet wird, vermag mitzuhelfen, dass belastender Schleim, der sich in Folge einer Erkältung in unserer Lunge gebildet hat, wieder abgehustet werden kann. Früher, als die Glühbirne noch nicht erfunden war, tauchte man die hochgewachsenen trockenen Pflanzen der Königskerze in Wachs oder in Öl und benutzte sie als Fackel.
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