Einerseits gefährlich, andererseits heilsam

4. November 2012

Dem richtigen Bärenklau begegnen

Nicht alles, was imposant erscheint, muss auch unbedingt ein wertvolles Inneres besitzen. Hinter einer blendenden Fassade steckt oft genau das Gegenteil von dem, was wir vermuten. Wir dürfen nicht selten zu Recht staunen, wenn sich so manche als Messias aufspielen und ihre durchaus narzisstischen Ideen vielen Menschen aufdrücken. Der Aufschrei kann dann oft sehr laut sein, wenn all das, was man sich erhofft und eingebildet hat, wie ein Kartenhaus zusammenbricht. Beispiele hat jeder von uns genug. Hoffentlich sind aber die Wunden derartiger Erfahrungen nicht zu groß. Gehen wir jetzt jedoch ins Pflanzenreich. Da ist auch einer, der nach außen hin „viel hermacht“. Die Rede ist vom Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum), der eigentlich in der Kaukasusregion seine Heimat hat. Zunehmend verbreitet er sich nun auch in Europa und ist durch die schon oben besprochene stattliche Gestalt schön anzusehen. Aber Vorsicht: Jeder Hautkontakt mit allen Teilen dieses Doldenblütlers führt zu entzündlichen Veränderungen unserer äußersten Schicht. Viel ungefährlicher ist daher die Freundschaft mit dem in unseren Breiten wachsenden Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium). Auch er kann bis zu 1,50 m hoch wachsen, bleibt aber meistens darunter. Diese Heilpflanze verströmt einen eher unangenehmen Geruch und enthält im Inneren ätherische Öle. Von Interesse ist vor allem die Wurzel des heimischen Bärenklaus.

Verdauung fördern und Blutdruck senken:

Im Spätherbst wird die Wurzel des Wiesenbärenklaus ausgegraben, gereinigt und getrocknet. In zerkleinertem Zustand kann man sie gut verschlossen aufbewahren. Will man einen Tee anrichten, so nimmt man 3 volle Esslöffel davon, um sie über Nacht in einem 3/4 Liter kaltem Wasser anzusetzen. Am Morgen kurz aufkochen und 5 Minuten ziehen lassen. Nach dem Abseihen in eine Thermosflasche füllen und tagsüber trinken. Wiesenbärenklau von Adolf Blaim
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