Am Boden bleiben

25. Februar 2012

Die Käsepappel macht es uns vor

Meine Erinnerungen gehen wieder einmal zurück in meine Kindheit. Viele Momentaufnahmen dieser unbeschwerten Zeit verbinde ich oft mit ganz bestimmten Pflanzen. An den Weg- und Beeträndern wächst gottlob auch heute noch eine niedrige Malvenart, die allgemein als Käsepappel bezeichnet wird. Die Rede ist hier von der Kleinen Käsepappel (Malva neglecta), die eher niedrig am Boden wächst. Ihre nächste Verwandte ist die Große Käsepappel (Malva silvestris), die ganz einfach auch Wilde Malve genannt wird. Die grünen Früchte dieser beiden Malvengewächse stellen auf manchen Expeditionen in die Natur eine kleine Delikatesse für mich dar. Aufgrund ihrer Form hat mir meine Mutter die alte Bezeichnung „Brotlaib“ für diese kleine Mahlzeit am Wegrand mitgegeben. Die Käsepappel beinhaltet Schleimstoffe, Vitamin B und C sowie Gerbstoffe. Wie alle Malven so ist auch die Käsepappel wertvoll, wenn die Atemwege unter einer Entzündung leiden. Zudem kann man die Käsepappel verwenden, wenn der Magen oder der Darm nicht so recht funktionieren. Das Sammelgut der Käsepappel sind sowohl die Wurzel als auch die Blüten und die Blätter des frischen Krautes. Letztere werden an ganz sonnigen und trockenen Tagen geerntet und dabei auf eine saubere Unterlage aus Papier oder Leinen aufgebreitet.

Käsepappeltee im Kaltansatz:

Will man die schleimlösende Wirkung des Käsepappelkrautes bei einer Erkältung nützen, so darf die getrocknete Droge niemals mit heißem Wasser übergossen werden. Man nimmt besser 2 gehäufte Teelöffel von Blättern und Blüten der Käsepappel und gibt sie in 1/4 Liter Wasser und lässt es 2 bis 10 Stunden lang stehen. Danach seiht man den Ansatz ab und erwärmt ihn auf ca. 35° C. Bei beginnender Grippe, bei Erkältung und Husten kann man bis zu 4 Tassen täglich davon trinken. Käsepappel
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