Unscheinbar und wertvoll

15. Februar 2012

Die Wildformen unserer Obstbäume

Jetzt, wo Väterchen Frost noch einmal gezeigt hat, was er kann, steht die Landschaft kahl und leergefegt da. Sie wäre charakterlos, stünden nicht an den markanten Zonen der Feldränder und Böschungen, an den Wegen und Straßen die Bäume, die unserem Auge im schweifenden Blick Halt und Orientierung zu geben vermögen. Jetzt ist es für den Laien noch umso schwieriger, die einzelnen Exemplare ihrer Art nach zu erkennen, doch der nächste Frühling kommt bestimmt, wo wiederum Blüten und Blätter verraten, welcher Baum da seine Wurzeln schlägt. Jeder Obstgarten ist schön, wenn alles blüht und die emsigen Bienen nektarhungrig die weißen Kronen der Äpfel- und Birnbäume umschwirren. Jede wohl- und gut gezüchtete Obstsorte hat aber ihre natürlichen Vorfahren, die wild auf unseren Fluren wachsen. Da ist zum Beispiel der Holzbirnbaum, der ob seiner Blütenpracht im Frühjahr nicht zu übersehen ist. Die heilige Hildegard von Bingen hat wilde Birnen zusammen mit Dinkel gekocht und wusste, dass dieses den Magen stärkt, das Wasser aus dem Körper abtreibt und zugleich Mineralsalze einbringt. Wilde Obstbäume sind zudem gerade jetzt, wo noch übrige Früchte an und unter den Bäumen zu finden sind, eine wichtige Nahrung für Vögel, die aus nördlichen Gebieten bei uns den Winter verbringen.

Birnenblätter-Tee:

Im kommenden Sommer kann man die Blätter frisch vom Baum pflücken und im Heißaufguss zu einem Tee kochen. Dieser Tee dient der Reinigung der Harnwege und hat keimtötende Kräfte. Er eignet sich gut zur Unterstützung des Organismus bei Nierenbeckenentzündung und Blasenleiden.
Kategorien: Nachlese