Das Transportproblem lösen

22. Januar 2012

Die Gundelrebe war erfinderisch

Der gelehrte Arzt Otto von Brunfels (+1534) hat einst über die Gundelrebe (Glechoma hederacea) folgendes im „Originalton“ geschrieben: „Das Wasser von Gundelrebe / in die flyssende Augen getan / trückenet sye. Man mag auch die Bletter mit quetschen und darüber legen. Mit Speck und Christwurz gestossen / und da mit überstrichen das Har / vertreibet die Mülben im Har.“ Wir sehen anhand dieses Zitats, dass dieses Heilkraut schon vor Jahrhunderten verwendet wurde. Selbst Hildegard von Bingen empfiehlt schon dessen Anwendung. Der Gundermann – wie diese Pflanze auch genannt wird – zählt zu den Lippenblütlern und kommt in ganz Europa vor. Die Gundelrebe verbreitet sich durch unter- und oberirdische Ausläufer und hat außerdem Blätter, die auch im Winter grün bleiben. Nur die Blütentriebe wachsen in die Höhe, die jedoch 30 cm nicht überschreitet. Wenn die Samen der Heilpflanze reif werden, bilden sie auch ein kleines ölhaltiges Gefäß aus, das die Ameisen anlockt. Diese übernehmen dann den Transport und sorgen so zusätzlich für die Ausbreitung der Gundelrebe. Mäßig kann man im Frühling die frischen Blätter der Pflanze verwenden, um Gemüse, Salate und Suppen geschmacklich zu verbessern.

Gundelreben-Bad:

Von der Gundelrebe kann man dabei die ganze Pflanze, vor allem aber die Blätter verwenden. Geben Sie 75 g davon in 1 Liter kochendes Wasser und lassen Sie es 1 Stunde lang zugedeckt stehen. Danach abseihen und in das warme Badewasser leeren. Das kann Gichtschmerzen lindern und bringt geschwollenen Gliedern Erleichterung.
Kategorien: Nachlese