Der Ackerschachtelhalm

1. Dezember 2011

Straffende und aufbauende Heilkraft

Soviel Unkraut! Ja, das könnte mancher Landwirt meinen, wenn er auf seinen Feldern das Zinnkraut, wie der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) üblicherweise bei uns bezeichnet wird, flächenweise wachsen sieht. Doch genauer betrachtet, möchte der Schachtelhalm ja nur auf etwas hinweisen. Er gedeiht gerade dort gut, wo der Boden sehr verdichtet ist, wo wenig Dünger ist und wo sich sehr leicht Staunässe bilden kann. In Wirklichkeit gibt es kein Unkraut. Jede Pflanze hat ihre ganz bestimmte Funktion im Kreislauf der Natur! Unser menschlicher Horizont ist eher zu eng bemessen, um diese Einsicht in ihrer ganzen Fülle ins Denken zu integrieren. Seit der Antike wird der Ackerschachtelhalm als Heilpflanze geschätzt. Der römische Schriftsteller Plinius der Ältere z. B. maß dem Zinnkraut eine so große Kraft zu, dass es seiner Meinung nach genügt hat, das Kraut nur in der Hand zu halten, um eine Blutung zu stillen. Die Inhaltsstoffe des Ackerschachtelhalms wirken positiv auf den menschlichen Organismus durch einen hohen Anteil an Kaliumsalzen und vor allem Kieselsäure.

Zinnkraut-Bad:

100 g getrocknetes Kraut des Ackerschachtelhalms werden in 2 Liter kaltem Wasser 3 Stunden lang angesetzt und danach 20 Minuten lang aufgekocht. Nach dem Abseihen wird auch der pflanzliche Rückstand ausgepresst und den frisch gewonnenen Tee leert man in das Badewasser. Das ist eine vorzügliche Anwendung bei Unterschenkelgeschwüren, bei Bartflechte und Gesichtsausschlag. Nach dem Baden unbedingt die trockene Haut mit einem Kräuteröl einreiben.
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