Ein Baum stellt Fragen…

13. November 2011

Die Rosskastanie im Herbst

Eigentlich hat er keinen Wert. Der Forstmann kann mit seinem Holz das große Geld nicht machen. Die Früchte sind zu bitter, um den Maronibrater zu bitten, sie zu bereiten. Und in den letzten Jahrzehnten tut die Miniermotte das Ihre, um den Baum schon im Sommer unansehnlich zu machen. Was bringt mir der Kastanienbaum also? Die alten Kelten wussten da mehr mit den Riesenpflanzen anzufangen. Sie nahmen sie als Zeichen wahr, um den Lebensweg der Menschen zu erklären. In ihrem Baumkreis steht die Rosskastanie zwischen dem 12. und dem 21. November. Nun, ich selbst bin Christ. Daher regt mich die Rosskastanie an, stehen zu bleiben und dem Herrgott zu danken, dass er sie mir an den Wegrand gestellt hat. Wenn die Kastanien zu Boden fallen, haben sie zum Teil noch den stacheligen Mantel an, in dem sie geschützt herangereift sind. Gibt es nicht auch Menschen, die nach außen hin stachelig und unnahbar wirken, im Innern jedoch einen edlen Charakter haben? Ich selbst halte mich gern im übertragenen Sinne an Menschen an, die klar zwischen Tugend und Laster unterscheiden können. Sie lassen das Oberflächliche und Unechte gar nicht erst Wurzel fassen in ihrem Leben. All das fällt mir ein, wenn ich an der Rosskastanie stehen bleibe.

Rosskastanien-Öl:

Frische, reife Rosskastanien werden in Stücke geschnitten und anschließend, wenn möglich, durch den Fleischwolf gedreht. Von der zerkleinerten Masse nimmt man 250 g und setzt sie in 1 l kalt gepresstem Olivenöl an. Das Ganze stellt man 14 Tage ins Fenster, seiht es schließlich ab und füllt es in Fläschchen mit dunklem Glas. Zum Einreiben bei Rheuma, Gicht, Bandscheibenschäden und Krampfadern.
Kategorien: Nachlese