Die Haut und die Nerven

13. Mai 2022
Ackerstiefmütterchen umsorgt beides Multitasking ist ein Begriff, der heutzutage sehr oft im alltäglichen humorvollen Umgang miteinander ausgesprochen wird. Meist stellt jemand dann die Frage, wer wohl besser geeignet sei, um mehrere Aufgaben auf einmal zu erledigen. Nun, ich meine, dass hierbei das weibliche Geschlecht sicherlich das stärkere ist. Abseits von derlei Bewertungen können wir an den Pflanzen feststellen, dass sie durchaus imstande sind, auf verschiedene physische und auch psychische Bereiche gleichzeitig einzuwirken. Das Ackerstiefmütterchen (Viola tricolor) ist solch ein Heilkraut. Es hat sich im Laufe der Menschheitsgeschichte die Kultur des Ackerbaus zunutze gemacht, um so in der Nähe von bearbeitetem Boden seinen Lebensraum zu haben. Die Inhaltsstoffe, die sich in den Blüten und Blättern dieses Veilchengewächses befinden, setzen sich u. a. aus Schleimstoffen, Glykosiden und Flavonoiden zusammen. Das hübsche Gewächs ist also nicht bloß schön anzusehen, sondern besitzt darüber hinaus eine gute Wirkung auf unsere Haut. Mit der Absicht, den Mikrokosmos unseres Leibes angesichts der sich verändernden Umwelt zu schützen, ist es sicher klug, für die äußerste Schicht eine pflegende Unterstützung bereitzustellen. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn die Haut einen trockenen und spröden Charakter aufweist. Hinzu kommt noch die Erfahrung, dass das Ackerstiefmütterchen ebenso den Nerven gut tut. Gerade wenn wir vermehrt den gegenwärtigen Ungewissheiten auf der Welt gegenüberstehen, macht es bestimmt Sinn, die begleitende Kraft der Heilkräuter zu nutzen.   Hautöl ansetzen und verwenden Für einen Ölansatz ist es möglich, sowohl das frische als auch das getrocknete zerkleinerte blühende Kraut des Ackerstiefmütterchens zu verwenden. Die Pflanzenteile im Verhältnis 1:4 mit kaltgepresstem Olivenöl übergießen und 14 Tage lang in einem verschlossenen Glasgefäß bei Zimmertemperatur stehen lassen. Danach abseihen, die Ansatzmasse zusätzlich auspressen und das Öl in kleine Fläschchen abfüllen. Kühl und lichtgeschützt lagern. Mit diesem Hautöl am Abend den Körper einreiben, der eine trockene Haut aufweist. Das bewährt sich ebenso als beruhigende Maßnahme. www.kraeuterpfarrer.at Acker-Stiefmütterchen oder Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya