Zur besseren Ausdauer

13. Januar 2021
Lavendel als Tonikum Herausforderungen gibt es wohl genug, die wir tagtäglich zu bestehen haben. Manche sind augenscheinlich, wenn jemand z. B. pflegebedürftige Angehörige betreut und sich dabei ganz auf die betreffende Person mit ihren Handycaps einstellen muss. Aber es gibt da ebenso die oft versteckten seelischen Nöte, die viele mit sich herumtragen. So will ich gerade am Beginn dieses neuen Jahres erneut einen wohltuenden pflanzlichen Gefährten in Erinnerung rufen, der von vornherein eine sympathische Ausstrahlung besitzt. Es ist der Lavendel (Lavandula angustifolia), der im Garten draußen in wohlverdienter winterlicher Ruhe den Frost überdauert. Er wird dann in den kommenden wärmeren Monaten wieder zur Stelle sein, um sich mit seinen blauvioletten Blüten zu verausgaben. Für die momentane Zeit ist es angebracht, den Lippenblütler in der getrockneten Form zu verwenden. Die Inhaltsstoffe, die der Lavendel auf natürliche Weise aufbereitet und in sich birgt, sind u. a. ätherisches Öl, das mit Terpenen bestückt ist, Gerbstoffe und Flavonoide. Selbst wissenschaftliche Studien haben erwiesen, dass vom Lavendel eine beruhigende und gleichzeitig nervenstärkende Wirkung ausgeht. Zudem ist er geeignet, die Verdauung zu unterstützen, wenn diese ebenfalls unter einer nervlichen Belastung leidet und in der Folge unangenehme Symptome zeitigt. Der ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Lippenblütler darf ruhig einen fixen Bestandteil der Kräuter darstellen, die man zu Hause verwendet. So können getrocknete Blüten als Füllung eines kleinen Kissens dienen, das entweder unter oder neben dem Polster im Bett zu liegen kommt. Der Duft, der davon ausgeht, hilft mit, um während der Schlafphasen automatisch innerlich gefestigt zu werden und so – wie es einst Hermann-Josef Weidinger zum Ausdruck brachte – das Ich zu stärken und den Anforderungen gelassener entgegenzusehen. Oder man versucht es mit einem Tee. Lavendelblüten aufgießen  Von getrockneten Blüten des Lavendels nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter siedendem Wasser überbrühen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Nach dem Abseihen noch etwas Honig und ein bisschen Zitronensaft hinzufügen. Am besten 2-mal pro Tag jeweils 1 Tasse langsam und warm trinken. Das kann mithelfen, das Dahindösen bei einem Gemütstiefstand zu brechen und gleichzeitig einen guten Willen unterstützen, um das Leben neu anzupacken. www.kraeuterpfarrer.at Lavendel (Lavandula angustifolia) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya