Wiederkehrender Refrain

2. Dezember 2020
Sei dankbar für Holunderblüten Die Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheitsbestimmungen, die uns nun helfen, die Infektionszahlen der Pandemie in unserem Land zu zügeln, betreffen verschiedenste Bereiche. Dazu zählen nun einmal auch die Gottesdienstbesuche in den römisch-katholischen Kirchen. Schmerzlich wurde z. B. vor dem Lockdown darauf verzichtet, als versammelte Gemeinde zu singen. So will ich gerade deswegen an das Singen erinnern, ohne dabei Aerosole freizusetzen. Ich will einen Refrain anstimmen, der da lautet: Sei dankbar für die Holunderblüten. Ja der Schöpfer hat es offenkundig vorgesehen, dass der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) die Nähe samt der Kulturgemeinschaft des Menschen sucht – zu beiderseitigem Nutzen. Dem Gewächs wird einerseits am Rande von Gebäuden wie Schuppen, Stadeln und Hallen ein geschützter Platz der Entfaltung eingeräumt, und die Pflanze versorgt uns mit Beeren, die man u. a. zum Entsaften heranziehen kann. Nicht minder brauchbar sind die Blüten, die zudem einen guten Duft in ihre Umgebung freisetzen, der durchaus mit einem die Landschaft bereichernden Parfum verglichen werden kann. Aber wenden wir uns in diesem Zusammenhang den Inhaltsstoffen der weißen Schirmrispen zu, die im frühen Sommer für eine nicht zu übersehende Pracht sorgen. Tannine, Glykoside und Mineralsalze zählen genauso dazu wie auch ätherisches Öl und Mineralsalze. Selbst Vitamin C ist in ihnen eingelagert. Die rechtzeitig getrockneten Holunderblüten stehen uns das ganze Jahr über zur Verfügung und helfen mit, die Gesundheit zu wahren. Unser Körper ist ja – ohne dass wir das merken – ständig damit beschäftigt, an ihn herandringende Keime, Bakterien und Viren zu stoppen und meist auch erfolgreich abzuwehren. Genau dafür nimmt er auch gerne eine Unterstützung entgegen. Die Zone der Übergabe der erwähnten Vorteile kann übrigens auch die Haut sein. Die Maßnahme kann das ganze Jahr wiederkehren wie der Refrain bei einem Lied. Holunderblüten als Bad 100 g getrocknete und zerkleinerte Blüten des Schwarzen Holunders werden mit 1 Liter siedendem Wasser übergossen. 1 Stunde lang stehen lassen, dann erst abseihen und dem bereits vorhandenen warmen Badewasser beifügen. Ca. 20 Minuten in der Wanne bleiben. Das verleiht dem Organismus eine verstärkte Abwehrkraft und schützt die Haut selbst vor möglichen Erkrankungen. In Infektionszeiten besonders wertvoll. www.kraeuterpfarrer.at Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya