Herbstliches Grün

22. September 2020

Dem Salbei entnehmen

Ein Gang durch den Kräutergarten genügt, um zu sehen, dass die Pflanzen sich Stück um Stück zurückziehen, ihre gute Zeit offenkundig hinter sich haben und nun die gesammelten Kräfte in ihre Wurzeln zurückschicken, um dort die auf uns zukommende kalte Zeit zu überdauern. Es gibt nur mehr wenige Exemplare an Gewürzkräutern, auf die man jetzt noch zurückgreifen kann, um dort etwas zu entnehmen. Zu ihnen zählt gewiss der Echte Salbei (Salvia officinalis), der zu den Klassikern der bekannten Heilgewächse gehört. Viel zu wenig geläufig ist meiner Meinung nach die Anwesenheit verschiedenster wilder Salbeiarten in der heimischen Flora unseres Heimatlandes. Dazu zählen der Wiesensalbei und der auf sehr trockenen Standorten vorkommende Österreichische Salbei, bei denen es sich um schützenswerte Raritäten handelt, welche die hierzulande noch mehrfach anzutreffende Biodiversität aufbessern. Doch gehen wir nun zurück in die liebevoll gepflegten Gärten, die ein Benutzen der auf den Beeten dafür gezogenen Pflanzen bedenkenlos zulassen. In den Blättern des Echten Salbeis, der ja ursprünglich rund um das Mittelmeer zu Hause war, bergen sich gute Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbsäure, Thujon, Thymol und vieles andere mehr. Von der Verwendung des Salbeis als Gewürz war bereits die Rede. Und viele wissen auch um die Möglichkeit, einen Tee mit den Blättern aufgießen zu können, um ihn bei Erkältungen einzusetzen, bei dem es zu einer vermehrten Bildung von dünnflüssigem Schleim kommt. Im Salbei sitzt nämlich eine starke trocknende Kraft. Diesmal möchte ich aber den Schwerpunkt auf die Stärkung der Haut legen, die wesentlich dazu beiträgt, dass der Organismus vor schädlichen Keimen geschützt wird. Gerade im Herbst ist es sinnvoll, die Immunkraft also auch auf der äußeren Seite des Körpers zu unterstützen. Eine Möglichkeit dahingehend besteht im Durchführen eines Kräuterbades.

Salbeiblätter als Badezusatz

150 g frisch abgezupfte und kleingeschnittene Blätter des Echten Salbeis werden mit 3 Liter kochendem Wasser übergossen. 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dann abseihen und dem bereits vorbereiteten warmen Wasser in der Wanne hinzufügen. Ca. 1/4 Stunde darin baden. Das stärkt die Haut, vermindert die Produktion von übermäßigem Schweiß und besitzt zudem eine keimabwehrende Kraft. Tut dem ganzen Organismus gut und unterstützt das gesamte physische Immunsystem. www.kraeuterpfarrer.at Salbei blühend (Salvia officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya