Oft braucht es nicht viel

12. September 2020

Eine Tasse Kamillentee

Sobald jemand über seine eigenen Finanzen das Verfügungsrecht zugesprochen bekommt, bedeutet dies einen großen Schritt in Richtung Freiheit und Autonomie. Wahrscheinlich wissen viele noch, was sie sich mit ihrem ersten selbst verdienten Geld angeschafft haben. Aber gleichzeitig weiß man auch um die Grenzen eines Kontos und einer Geldbörse. Bescheidenheit und Sparsamkeit helfen sicher ganz gut, damit man nie mit leeren Taschen dasteht. Im Hinblick auf die Gesundheit gilt ähnliches. Dabei heißt das Stichwort jedoch Vorbeugen. Heute möchte ich die Kamille (Matricaria chamomilla) aus den reichgefüllten Reservoiren der grünenden und blühenden Natur herausgreifen. Mit ihr kann man sich ab und zu etwas Gutes tun, ohne dafür einen hohen finanziellen Aufwand betreiben zu müssen. Dieser Korbblütler ist ohnehin vielen vertraut. Seine verwandten Arten trifft man oft bei Spaziergängen an. Doch wächst die Echte Kamille mittlerweile auch auf Ackerflächen als Beikraut. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet lag aber eher im Süden und Osten unseres Kontinentes. Ätherisches Öl, Flavonoide und Cumarine zeichnen dieses Gewächs als Inhaltsstoffe aus. Und seit eh und je hat man es vor allem auf die Blüten als die eigentliche verwendbare Droge der Kamille abgesehen. Diese gilt es meiner Meinung nach nicht bloß in Zeiten von Beschwerden und Krankheiten zu nutzen. All jene, die etwa gerne einen Kräutertee trinken, können sich ab und zu eine Tasse Kamillentee gönnen. Immerhin profitiert die Verdauung davon, da so der Magen und die Gedärme von innen her gewärmt werden. Das erweist sich sicherlich in den nassen und kalten Monaten, die auf uns zukommen, als vorteilhaft. Wer öfter unter Blähungen leidet, ist mit einem Aufguss aus Kamillenblüten ebenfalls gut beraten, weil damit die Winde abgetrieben werden.

Kamillenblüten aufbrühen

Von getrockneten Blüten der Echten Kamille nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Auf Trinktemperatur abkühlen lassen, ehe man den Tee schluckweise zu sich nimmt. Das tut der Verdauung gut und beruhigt zudem die Nerven. Nicht mehr als 3 Tassen pro Tag davon trinken und nach 3 Wochen Anwendung pausieren. www.kraeuterpfarrer.at Kamille (Matricaria chamomilla) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya