Reinigung auf natürliche Art

6. Mai 2020

Das Seifenkraut macht’s möglich

Mit dem so genannten Osterputz ist das so ein Sache. Aufgrund der Coronakrise fielen die familiären Besuche rund um das Fest der Auferstehung fast zur Gänze ins Wasser. Das sieht zwar nach den nunmehrigen Lockerungen der Ausgangssperre anders aus, aber dennoch gilt es, die Vernunft in allen Lebensbereichen weiterhin walten zu lassen. Egal, ob man nun Gäste empfängt oder nicht: der Staub des Winters verschwindet nicht von alleine. Auf der Haut hat dieser feine Rückstand weniger Chance, sich festzusetzen. Aber dennoch brauchen wir die tägliche Reinigung derselben. Gott sei’s gedankt, dass es das Seifenkraut (Saponaria officinalis) gibt. Dieses Mitglied der Pflanzenfamilie namens Nelkengewächse ist relativ häufig zu finden. Es mag die Ufernähe von Gewässern. Doch es siedelt sich auch in naturbelassenen Gärten an und liefert dort mit seinen wohlduftenden Blüten einen Schmuck, der auch ohne viel Aufwand vorhanden ist. Wie der wissenschaftliche Name des Krautes es bereits deutlich zum Ausdruck bringt, bergen sich in der Wurzel des Seifenkrautes vor allem Saponin, also Seifenstoffe, die in kleinsten Mengen auch in zahlreichen anderen Heilkräutern nachgewiesen werden können. Unsere Haut ist ein Bereich, auf dem sich entweder Symptome physisch innenliegender Krankheiten zeigen können oder die selbst unter einer Beeinträchtigung wie etwa Ausschläge oder Reizungen leiden kann. Dann ist es gut, sich zu vergewissern, dass für die Pflege der äußeren Schutzschicht dementsprechend milde und verträgliche Substanzen herangezogen werden. Mein heutiger Tipp zielt daher auf die Verwendung des Seifenkrautes als Hilfe für diese Phasen ab. Man könnte über jene Maßnahme ruhig das Motto „Natur pur“ setzen. Die Wurzel des Seifenkrautes ist übrigens im Fachhandel erhältlich, wenn man sie nicht selbst im vergangenen Herbst ausgegraben und für den häuslichen Gebrauch getrocknet hat.

Waschungen bei Hautleiden

2 gehäufte Teelöffel von der getrockneten und zerkleinerten Wurzel des Seifenkrautes werden mit 1/2 Liter kaltem Wasser übergossen und 3 Stunden lang darin angesetzt. Zum Schluss abseihen und gut erwärmen, aber nicht kochen. Bei chronischen und vorübergehenden Hautleiden kann man täglich damit die Haut einreiben bzw. mit einem Lappen abwischen. Am besten führt man diese Anwendung abends durch. www.kraeuterpfarrer.at Seifenkraut (Saponaria officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya