Beerenmahlzeit

28. Oktober 2019

Ebereschen zum Frühstück

Der Hunger meldet sich prinzipiell von selbst. Darauf machen schon kleine Babys aufmerksam, die zu weinen und zu schreien beginnen, wenn sich der Magen meldet und meint, mit Nachschub gefüllt werden zu müssen. Also ist es von vornherein wichtig, die Nahrungsaufnahme in geregelte Bahnen zu leiten, damit keine Mangelerscheinungen auftreten oder Schwäche die Oberhand gewinnt. Wenn ich heute wieder einmal die Eberesche oder Vogelbeere (Sorbus aucuparia) aus den herbstlich aktuellen Früchten herausgreife, so ist es aber kaum mein Bestreben, mit diesem Angebot von den Bäumen hungrige Mäuler zu stopfen. Das überlasse ich den Vögeln, die während der frostigen Winterszeit für diese Aufbesserung der ornithologischen Speisekarte durchaus dankbar sind. Für den menschlichen Hausgebrauch hingegen reichen kleinere Mengen, die zudem speziell aufbereitet werden. In den Früchten der zu den Rosengewächsen zählenden Ebereschen sind u. a. Gerbstoffe, Fruchtsäuren, Harze und Mineralsubstanzen enthalten. Diese können dazu beitragen, dass Verdauung und Stoffwechsel besser vollzogen werden können. In der Tradition der Naturheilkunde haben diese Gaben des Herbstes also durchaus einen angestammten Sitz. Die Eberesche kommt in den Wäldern häufig vor, sodass man meist nicht lange suchen muss, um derartige Exemplare samt fruchtiger Bestückung zu finden. In den Siedlungen und Gärten wiederum werden gerne Zuchtformen dieser Pflanze gesetzt. Vor allem die Mährische Eberesche ist es, die größere Beeren hervorbringt als ihre Stammform in den Forsten. Also, ein kleiner Beitrag zur Aufrechterhaltung der Gesundheit kann dann schon in aller Früh geleistet werden.

Getrocknete Früchte

Von der Eberesche pflückt man nach den ersten Nachtfrösten die Beeren und trocknet sie gründlich durch. Es reichen 5 Stück, die man vor dem Frühstück gut durchkaut und schluckt, um so die Verdauung anzukurbeln. Obendrein wirkt diese Anwendung auch harntreibend und somit blutreinigend. Der Organismus wird auf diese Weise in vitalerem Zustand gehalten. Eberesche oder Vogelbeere (Sorbus aucuparia) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya