Wenn der Bauch rumort

9. April 2019

Arnika bei Durchfall

Wir hegen nur allzu oft einen Wunsch, der die Sehnsucht nach Harmonie und Ruhe zum Ausdruck bringt. Dabei stellen wir uns immer wieder die Möglichkeit vor Augen, dass in Familie und Beruf alles klaglos funktioniert, einer den anderen schätzt und versteht und sich gleichzeitig in Betrieben ein wirtschaftlicher Erfolg einstellt. Die banale Realität zeigt uns meist früher und öfter auf, dass dies ein unerfüllter Traum zu bleiben scheint. Oder schauen wir doch auf unseren Körper. Da wissen wir auch nur allzu gut, dass die Gesundheit ein Geschenk ist und bleibt, das man nicht per Knopfdruck abrufen kann. Die Arnika (Arnica montana) ist eine Heilpflanze, die seit alters her ein hohes Ansehen genießt. Sie gehört zur großen Familie der Korbblütler. Im alpinen Bereich findet man sie zerstreut auf Bergwiesen und -weiden. Im Hügelland kommt sie ebenfalls an naturbelassenen Standorten vor. Diese Pflanze zählt zu den kostbaren Raritäten unserer heimischen Flora. Daher sollte man auf jeden Fall darauf achten, ihren Bestand zu schützen und zu hegen. Schauen wir aber vorerst einmal auf die Wirkstoffe der Arnika. Sie beinhaltet Bitterstoffe, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Inulin, Cholin und einen hohen Anteil an Flavonen, die vor allem in den Blütenblättern angesiedelt sind. Aus der Praxis der Verwendung der goldgelb blühenden Blume wissen wir, dass ein alkoholischer Ansatz dieses Heilkrautes früher in den Haushalten ein fixer Bestandteil der pflanzlichen Apotheken war, der dazu diente, Wunden und Abschürfungen bei Groß und Klein zu behandeln und zu desinfizieren. Darüber gibt es wohl genug Erlebnisberichte. Mein Augenmerk richtet sich heute jedoch eher Richtung Verdauung. Denn wir sind über eine harmonische Ordnung im Bauch sehr glücklich. Im Gegensatz dazu sind wir nicht sehr erfreut, wenn plötzlich ein Durchfall einsetzt und womöglich nicht bald abklingt. In diesem Fall kann man ebenso die Arnika beanspruchen, um mitzuhelfen, dass es gerade dort, wo Magen und Darm ihre Arbeit verrichten, wieder bergauf geht. Die Wurzel ist dann das geeignete Mittel dafür. Übrigens: in Fachgärtnereien werden Arnikapflanzen angeboten, die man im eigenen Garten ziehen und ernten kann. In der freien Natur steht die Pflanze nämlich unter strengem Naturschutz!

Wurzelpulver auflösen

Von der getrockneten Wurzel der Arnikapflanze aus eigener Kultur nimmt man kleine Stücke, die man im Mörser zu einem Pulver zerreibt. Davon werden 3 g in 1/4 Liter warmem Wasser eingerührt und aufgelöst. Dann schluckweise trinken. Das ist ein altüberliefertes Hausmittel von Bergbauernhöfen, das sich auch heute noch anwenden lässt, wenn man von einem länger anhaltenden Durchfall gequält wird. Arnika (Arnica montana) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya