Die Vorteile des Löwenzahns
Gerne gehen wir auf die Suche nach dem Guten und Brauchbaren. Immerhin sollte das, was wir besitzen, im Haushalt gebrauchen oder auf dem Leibe tragen, dem Trend und dem technischen Stand der jeweiligen Zeit entsprechen. Und dann gibt es Sachverhalte, die sich seit eh und je bewährt haben. Doch auch die können in Vergessenheit geraten. Wenn nun die klösterliche Heilkunde und die traditionelle europäische Medizin wieder eine größere Wertschätzung erfahren, dann dürfen ebenso die Kräuter stärker in den Vordergrund rücken. Im Löwenzahn (Taraxacum) finden wir diesbezüglich einen verlässlichen Partner, der uns persönlich sehr gut weiterhelfen kann. Denn immerhin fühlen wir uns nur dann gesund und wohl, wenn die einzelnen Organe ihre reguläre Tätigkeit durchführen können und das lebenserhaltende Zusammenspiel im Körper gut funktioniert. Der Leber, der Galle und der Bauchspeicheldrüse kommt hierbei eine große Bedeutung zu. Einerseits gilt es den Stoffwechsel in geordneten Bahnen ablaufen zu lassen und andererseits ist es wichtig, den Leib permanent zu entgiften und anfallende Flüssigkeitsstauungen abzuführen. Um die große Unterstützung, die beim Reinigen des Blutes und bei der Verdauung fetter Speisen vom Löwenzahn herrührt, wusste man schon im Mittelalter, wie wir den überlieferten und überkommenen Texten aus dieser Zeit entnehmen dürfen. Daran hat sich seit Jahrhunderten nichts geändert. Die Vorzüge des wiesenfüllenden Korbblütlers lassen sich sowohl durch die frisch geerntete grüne Ware nutzen als auch in einem haltbaren Löwenzahn-Auszug speichern, den man in der Regel löffelweise zu sich nehmen kann.
Löwenzahn-Auszug
Frische zerkleinerte Löwenzahnblätter oder ein Gemisch aus Blättern und Wurzeln des bitteren Krautes werden im Verhältnis 1 : 4 mit einem guten Obstbrand, der ruhig etwas höherprozentig sein kann, 3 Wochen lang angesetzt. Dann abseihen und mit destilliertem Wasser auf 20 % Alkoholgehalt verdünnen und in dunkle Flaschen abfüllen. Diesen Löwenzahn-Auszug gibt es fertig im Kräuterpfarrer-Zentrum (Tel. 02844/7070, E-Mail: bestellung@kraeuterpfarrer.at oder im Webshop www.shop.kraeuterpfarrer.at). Um die Leberfunktion zu stärken, kann man 3-mal am Tag jeweils 1 Esslöffel davon zu sich nehmen.
Löwenzahn mit Wurzel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
So sehr wir meinen, die Welt zu kennen und vieles beurteilen zu können, so wenig wissen wir oft von uns selbst. Denn wer Schrittweise stellt sich das Leben in Flur und Feld wieder ein. Wie die Stimmen eines Orchesters nach und nach einsetzen und erklingen, so reihen sich die einzelnen Gewächse gleichsam in einer sich fortsetzenden Folge auf, um sich erneut zu entfalten und zu wachsen. So gesehen bringt ein Gang durch den eigenen Garten viel Erfreuliches mit sich. Ein Favorit unter den Kräutern, die wir selbst ziehen, hegen und pflegen, ist wohl der Gartensalbei (Salvia officinalis). Er stellt nicht viele Anforderungen an den Boden und kommt daher auch mit einem kargen Untergrund gut zurecht. Dieser Südländer benötigt lediglich reichlich Sonnenschein, um gut zu gedeihen. Zuviel Schatten schadet ihm bloß. Wenn nun der Salbei erneut seine Blätter treibt und sie uns zur Verfügung stellt, dann dürfen wir wieder auf ein Angebot zugreifen, das den ganzen Organismus positiv unterstützen kann. Dieser Lippenblütler besitzt wertvolle Eigenschaften. Er ist scharf, bitter, kühl und trocknend. In seiner Wirkung erweist er sich als beruhigend und entzündungshemmend. Blähungen und Krämpfe können durch die Verwendung des Salbeis verringert werden, ebenso der Schweiß- und Speichelfluss. Um nun diese Vorzüge entgegenzunehmen, kann man verschiedene Wege der Aufbereitung des Gewürzkrautes beschreiten. Heute möchte ich den Salbei und den Wein zusammenspannen, um so ein Hausmittel vorzustellen, das sich sehr gut eignet, um gerade in Zeiten der Abgespanntheit oder angesichts eines flauen Magens wiederum neu auf die Sprünge zu kommen. Und wenn nun schon die Frühlingszeit das Angebot macht, wieder etwas für das eigene Wohlbefinden zu tun, dann sollten wir die Zeit nicht ungenützt vorüberziehen lassen. Von einem Salbeistock, der auf dem Beet steht, nimmt man die frisch getriebenen Blätter ab und schneidet sie nach dem Reinigen in kleine Stücke. 50 g davon werden in 1 Liter qualitätsvollem Rotwein 8 Tage lang angesetzt. Danach abseihen und kühl stellen. Um den Gesamtorganismus zu stärken, kann man pro Tag bis zu 3 kleine Likörgläschen voll zu sich nehmen. Das wirkt sich auch förderlich auf den Magen und die gesamte Verdauung aus. Je mehr wir von Problemen in der Land- und Forstwirtschaft hören, die durch ein Übermaß am Vorhandensein von Schädlingen verursacht werden, umso dringlicher wird die Notwendigkeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie wir mit unserer Umwelt umgehen. Ein erster Schritt sollte meiner Meinung nach mental gesetzt werden, indem wir alle die vorhandenen Geschöpfe in der unmittelbaren Heimat viel mehr wertzuschätzen beginnen. Der Kren (Armoracia rusticana) mag aufs erste nicht unbedingt als etwas Besonderes gelten. Denn immerhin läuft er im Bereich der Kulinarik angefangen vom Würstelstandel bis hin zum exquisiten Restaurant so nebenbei mit. Sein scharfer Geschmack dient dazu, um vor allem Deftigeres verträglicher und würziger werden zu lassen. Der Kren, der im größten Teil des deutschen Sprachraumes als Meerrettich bezeichnet wird, ist ein Gewächs, das vielerorts in der Natur vorkommt. Seine großen fahnenartigen Blätter weisen auf seine Anwesenheit hin. Botanisch gesehen zählt er zu den Kreuzblütlern. Die Wurzel dieses Gewächses enthält sehr viele ölhaltige ätherische Substanzen. Vor allem das Senföl sorgt für den scharfen Charakter dieser Speisenergänzung. Damit kann man aber auch heilsame Prozesse unterstützen. Dazu bedarf es jedoch einer speziellen Form der Aufbereitung des frisch geriebenen Krens. Hat man an Händen und Füßen z. B. Geschwüre, Entzündungen oder schmerzhafte Beulen aufgrund anstrengender Tätigkeiten oder hoher Frosttemperaturen, dann ist es klug und sinnvoll, den Kren für ein Bad heranzuziehen. Und das geht ganz einfach. Benötigt man eine äußerliche Unterstützung, um einen Heilungsprozess an Händen und Füßen zu fördern, so kann man sich ein Bad zubereiten. Für ein Handbad nimmt man 2 Esslöffel voll geriebenen Krens, für ein Fußbad können es ruhig 4 Esslöffel voll sein, die man direkt ins warme Wasser gibt. Die Gliedmaßen ca. 10 bis 15 Minuten lang darin baden. Danach abtrocknen und die Haut noch zusätzlich mit einer qualitativ hochwertigen Ringelblumen-Salbe einreiben (erhältlich im Kräuterpfarrer-Zentrum: Tel. 02844/7070 oder im Webshop www.shop.kraeuterpfarrer.at). Diese Anwendung ein paar Tage hintereinander jeweils 2-mal täglich durchführen. So sehr wir meinen, die Welt zu kennen und vieles beurteilen zu können, so wenig wissen wir oft von uns selbst. Denn wer nimmt sich schon die nötige Zeit, um wirklich zur Ruhe zu kommen? Wer hört wirklich auf das, was einem die so genannte innere Stimme sagt? Und wann lassen wir uns darauf ein, etwas Neues auszuprobieren, das uns oder zumindest unserem Körper gut tut? Zu all dem möchte ich einfach feststellen: bloße Skepsis bringt einen im Leben nicht wirklich weiter. Das gilt sowohl für den Glauben an Jesus Christus als auch für die Gesundheit des eigenen Leibes. Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist wohl ein bekannter pflanzlicher Zeitgenosse. Ich denke, dass er sich darüber freut, nicht mehr in frostgeschützten Winterquartieren die Monate verstreichen lassen zu müssen, sondern jetzt wieder in den Gärten die Frischluft genießen zu können, solange es nicht nochmals friert. Die Tage der Eisheiligen stehen ja noch bevor. Der Rosmarin ist ein regelrechter Freund der Sonne. Das bringt eben seine mediterrane Herkunft mit sich. Sein unnachahmliches kräftiges Aroma bleibt alleine dann schon an unseren Händen haften, wenn wir nur ganz sachte die Triebe des Lippenblütlers streicheln. Die ätherischen Ölsubstanzen sind in den Blättern des Rosmarins in einem reichen Ausmaß vorhanden und zeigen bei der Verwendung des Heilkrautes ihre Wirkung. So können sie mithelfen, dass die Haut und alle Muskeln und Gelenke, die darunter liegen, besser durchblutet werden. Dafür kann man z. B. eine per Hand zubereitete Rosmarinsalbe verwenden, die auch im Kräuterpfarrer-Zentrum erhältlich ist (Tel. 02844/7070 oder E-Mail: bestellung@kraeuterpfarrer.at bzw. im Webshop: shop.kraeuterpfarrer.at. Aber bleiben wir heute vielmehr beim Magen, der ganz leicht zu einem Sorgenkind werden kann. Das muskulöse Verdauungsorgan bedarf ja nicht selten einer Unterstützung, die gerade mit einem Kraut wie dem Rosmarin gut durchgeführt werden kann. Um einen Rosmarintee anzurichten, nimmt man 2 Teelöffel der getrockneten und zerkleinerten Zweigspitzen des duftenden Krautes und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Bei Magenschwäche, Magenverschleimung oder einer ins Stocken geratenen Verdauung trinkt man am besten eine Zeitlang jeweils am Morgen und am Abend 1 Tasse davon. Dadurch kann man sich wieder von innen heraus besser fühlen. Froh und munter geht es in den Frühling hinein. Unabhängig vom Wetter freuen wir uns doch wohl alle, dass es grünt und blüht. Und wir hoffen, dass der vorherrschenden Trockenheit in den nordöstlichen Gebieten unseres Bundeslandes durch ein ausreichendes Maß an Regen eine eindeutige Grenze gesetzt wird. Alle Pflanzen, die nun gute Wurzeln besitzen, haben eine gewisse Sicherheit, um die niederschlagsarme Zeit relativ unbeschadet zu überstehen. Manche grüne Individuen werden zusätzlich von uns Menschen unterschätzt. Wie heißt es doch so treffend: das Gute liegt oft so nah. Das gilt besonders für die Echte Nelkenwurz (Geum urbanum). In ihr verbinden sich der belebende Effekt von Bitterstoffen, die zusammenziehende Heilwirkung von Gerbstoffen und die keimtötenden Eigenschaften des speziellen ätherischen Öles, das nach Nelken duftet und somit namensprägend ist. Die Nelkenwurz findet sich bei uns in feuchten Wäldern genauso wie an Waldrändern sowie entlang von Hecken und Mauern. Die Pflanze kann bis zu 1 Meter hoch werden. Die Blüten wiederum sind sehr klein und gelb gefärbt. Die Wurzel ist es, die man für gesundheitliche Zwecke verwendet. Man gräbt den unterirdischen Stock von April bis Mai aus und reinigt diesen unter kaltem Fließwasser. Um ihn gut trocknen zu können, spaltet man die Wurzelteile mit einem Messer mehrmals auf und lässt sie dann bei zugiger Luft an einer schattigen Stelle liegen. Forscht man in den geschichtlichen Quellen der pflanzlichen Naturheilkunde nach, so wird man vor allem bei den Schriften des berühmten Mediziners Paracelsus fündig. Dieser empfahl bereits die Nelkenwurz bei Katarrhen von Magen und Darm und überdies bei Durchfall. Generell kann man auch heute noch sagen, dass die bittere Komponente der Nelkenwurz die Leber- und Gallenfunktion kräftigen bzw. regulieren helfen kann. Übrigens erweist sich dieses Heilkraut ebenso als Tonikum bei fiebrigen Zuständen. Von den gut durchgetrockneten und zerkleinerten Wurzeln der Nelkenwurz nimmt man 2 volle Esslöffel. Diese Menge übergießt man mit 1/2 Liter kochendem Wasser. Nachdem der Aufguss 15 Minuten lang zugedeckt ziehen konnte, wird er abgeseiht. Am besten in eine Thermosflasche füllen und über den Tag verteilt warm trinken. Damit stärkt man den Körper von innen her. Dieser Tee wirkt auch bei inneren und äußeren Blutungen unterstützend. Von Kindesbeinen an machen wir mit der Realität auf dieser Erde unsere ganz persönlichen Erfahrungen. Schließlich will die Welt erkundet und so gut als möglich auch verstanden werden. Nach und nach kommt man drauf, dass man den Körper schützen muss, um ihn möglichst wenig zu Schaden kommen zu lassen. Das Gewand schützt z. B. vor Kälte und Hitze gleichermaßen; ein Helm wiederum bewahrt den Kopf vor Verletzungen bei der Arbeit und im Straßenverkehr. Handschuhe erweisen sich oft als sinnvoll. Und dennoch brauchen wir einiges mehr. Die Königskerze (Verbascum densiflorum) steht seit eh und je dem Menschen als Mitgeschöpf zur Verfügung. Momentan sind bloß ihre wollig behaarten Blattrosetten zu sehen, die sich auf das sommerliche Blühen vorbereiten. Aus der praktischen Verwendung der goldgelben Blüten, die uns unsere Ahnen überliefert haben, kennen wir bereits die Vorteile des anmutig erscheinenden Gewächses. Die Blüten der Großblütigen Königskerze enthalten viele Schleimstoffe, die sich sowohl bei Leiden der Atemwege als auch bei Beschwerden des Blasenbereiches hilfreich auswirken können. Darüber hinaus gibt es im Zusammenhang mit diesem Heilkraut einen weiteren Vorzug, den ich heute hervorkehren möchte. Es geht dabei um eine Unterstützung des Äußeren. Ganz schnell kann es nämlich passieren, dass es trotz aller Vorsicht zu Verletzungen kommt. Oder es entstehen auf unserer Haut aufgrund eindringender Keime Entzündungen, die sich in Form von Geschwüren zeigen. Hier ist es dann angesagt, die entzündungshemmenden und heilungsfördernden Wirkungen der Königskerze in Anspruch zu nehmen. Das wird wohl in Form von Umschlägen und Auflagen das Zielführendste sein. Dies kann man ganz einfach bereitstellen. Von getrockneten Blüten der Königskerze nimmt man in diesem Fall 3 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen. Ein Stück Leinen, Baumwolle oder Mullbinde mit dem Tee tränken und auflegen. Alle 2 Stunden erneuern. Das kann man tun, um eine bereits geschlossene Wunde nach einer Verletzung beim Heilungsprozess zu unterstützen. Bei Geschwüren und bei Hämorrhoiden kann man ebenso die betroffenen Stellen des Körpers auf diese Weise pflegen. Es ist einfach bewundernswert, wenn sich jemand die Mühe macht, mit der eigenen Hände Arbeit und im Zusammenwirken mit der Natur Hochwertiges heranzuziehen, das wir alle letztendlich genießen dürfen. Im Bereich der Landwirtschaft wird auf diese Weise eine hohe Qualität an Produkten bereitgestellt und angeboten. Das trifft auf jeden Fall auch auf den Weinbau zu, der sich mittlerweile international sehen und vor allem schmecken lassen kann. Bis allerdings vom Weinstock die reifen Trauben geschnitten werden können, dauert es noch etliche Monate. Hoffnungsvoll sitzen aber auf den zurechtgeschnittenen verholzten Trieben die sprossenden Blätter und Ranken drauf, die eben dem Wein eigen sind. Und um beides geht es heute: um die Hände und um das Grün am Weinstock. Wer sich beherzt der Arbeit widmet und der sich nicht zu schade ist, dafür die eigene manuelle Kraft zum Einsatz zu bringen, dem wird wohl bewusst sein, dass diese Fertigkeit mit Anstrengungen verbunden ist, die nicht ohne Folgen bleiben. Es kommt natürlich ebenso auf die Verfasstheit der Haut auf den Händen an, wie sehr sie all den Herausforderungen der jeweiligen Beanspruchungen gewachsen sind. Aber leicht kann es passieren, dass die Hände spröde werden und die Haut darauf Risse bekommt und aufspringt. In diesem Falle ist es angezeigt, die Inhaltsstoffe samt dem wertvollen Chlorophyll, das auch im Weinlaub zu finden ist, zur Verwendung heranzuziehen. In den grünen Gewächsteilen befinden sich ja nicht nur Wuchsstoffe, von denen auch der Mensch profitiert, sondern darüber hinaus zusammenziehende Gerbstoffe und auch schleimige Pflanzensubstanzen, die gerade auf die Haut erweichend wirken. Wer also – aus welchem Grund auch immer – zu einer rauen Oberfläche auf den eigenen Händen neigt und zu einer aufgesprungenen Haut ebendort, sollte es nicht unversucht lassen, eine Pflege mit dem frischen Grün aus dem Weingarten durchzuführen. Von frisch getriebenem Weinlaub und Weinranken nimmt man nach dem Zerkleinern 35 g und übergießt diese Menge mit 1 Liter kaltem Wasser. Danach auf den Herd stellen und gründlich aufkochen. Die Flüssigkeit abseihen und die Hände möglichst warm 10 Minuten darin baden. Am Schluss herausnehmen und die Haut an der Luft trocknen lassen, ohne ein Handtuch zu verwenden. In weiterer Folge ist es sinnvoll, die Hände noch mit Hirschtalg oder einer Ringelblumensalbe gut einzureiben. Das hilft vor allem bei einer aufgesprungenen und spröden Oberfläche der Hände. Prognosen sind täglich gefragt. Die Wirtschaft benötigt sie, um sich auf zu erwartende Entwicklungen rechtzeitig einstellen zu können. Und schließlich möchten wir doch alle wissen, wie das Wetter in den nächsten Tagen sein wird. Dann können wir viel besser alles Anstehende planen. Eine Voraussicht trifft ausnahmslos für uns alle zu: wir werden von Tag zu Tag älter. In Anbetracht dessen ist es wohl gut, die Zukunft darauf einzurichten. Ich möchte heute den Klatschmohn (Papaver rhoeas) in den Fokus unseres Interesses stellen. Die Überschrift dieser Kolumne scheint zu all dem, was ich bisher geschrieben habe, gegenläufig zu sein. Nun, die Jugend kann man sich rein physisch nicht mehr zurückerobern, wenn einmal ein gewisses Alter erreicht wird. Dennoch ist es die Sorge und die rechte Wertschätzung für unseren Bruder Leib, die mithelfen kann, den jeweils gegebenen Zustand zu wahren und einen Prozess der Alterung zu verlangsamen. Die Haut ist in diesem Hinblick die Zone des Körpers, der wohl in jenem Zusammenhang die größte Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. An der Außenschicht der Physis spielt sich ein permanenter Austausch zwischen dem Leib und der ihn umgebenden Umwelt ab. Dort wird auch vieles entgegengenommen, was oft mit dem Auge nicht wahrgenommen werden kann. In den Blütenblättern des Klatschmohns befinden sich nicht nur Gerb- und Bitterstoffe, sondern auch so genannte Saponine, die gerne als Seifenstoffe bezeichnet werden. Diese inhaltlichen „Zutaten“ sind geeignet, um die sich ständig vollziehende Regeneration der Hautzellen zu begleiten und zu unterstützen. Wenn es also auch auf der Haut keine ewige Jugend gibt, so spricht nichts dagegen, die Vitalität derselben zu fördern. Ein altes Hausmittel, das vielen bei diesem Ansinnen gut anstehen kann, sind eben die roten Blütenblätter des Klatschmohns. Von getrockneten und mäßig zerkleinerten Blütenblättern des Klatschmohns nimmt man 50 g und übergießt sie mit 2 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Die Badewanne wird nun mit warmem Wasser gefüllt und der Absud hinzugegeben. 20 Minuten darin baden, ehe man wieder aus der Wanne steigt. Dieses spezielle Kräuterbad kann mithelfen, die Haut jung und geschmeidig zu erhalten und deren Teint aufzuhellen. Ostern ist endlich da! Halleluja! Waren bis vor Kurzem das Fasten und das damit verbundene Maßhalten das Thema, so darf man jetzt wieder über die Stränge hauen. Gewiss muss das nicht unbedingt beim Essen sein. Denn den meisten von uns geht es doch ohnehin gut. Schauen wir jedoch auch auf die Gesamtverfassung jedes Einzelnen von uns. Da hapert es vielerorts am Zufriedensein mit dem, was man hat. Um einen Weg zum Glück zu finden, dürfen wir alle etwas von den Pflanzen lernen. Der Ysop (Hyssopus officinalis) ist ein ausgesprochenes Pflanzenkind des sonnenreichen Südens unseres Kontinentes. Schmal und hoch strebt der Ysop-Spross empor. Dicht besetzt mit feinlanzettlichen Blättern. Oben gleichsam gekrönt mit einer sich nach einer Seite wendenden bläulichen oder rotvioletten Scheinähre an Blüten. Dieses sympathische Gewächs birgt in den einzelnen Pflanzenteilen eine reiche Zahl an winzigen Öldrüschen. Aus der praktischen Erfahrung der überlieferten Naturheilkunde wissen wir, dass sich die Verwendung des Lippenblütlers einerseits positiv auf die seelische Verfasstheit auswirkt und gleichzeitig die Physis dabei auch nicht zu kurz kommen lässt. Der allgemein krampflösende Effekt, der vom Ysop ausgeht, hat z. B. zur Folge, dass die Niere gut arbeitet und damit eine geregelte Harnabgabe besser vonstatten gehen kann. In der Lunge wiederum löst sich dadurch festsitzender Schleim. Und generell profitiert der gesamte Verdauungstrakt vom Einsatz des Ysops. Wer also nun zum Fest der Auferstehung Christi noch eine Unterstützung benötigt, die ein wenig Sonne in das Innere des Leibes und der Seele zu bringen vermag, ist gut beraten, sich den Ysop als Freund zu wählen. Die ganze Schöpfung ist mit inbegriffen in den Jubel, dass Gott diese Welt nicht ihrem Schicksal allein überlässt, sondern Jesus als Sieger über den Tod uns allen an die Seite stellt. Immerhin sind wir ja Teil alles Erschaffenen auf der Erde und somit auf eine eigene Art und Weise mit dem Ysop verwandt. Freuen wir uns schlicht und einfach darüber! Halleluja! Von getrocknetem und zerkleinertem blühenden Ysopkraut nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt diese mit 1/4 Liter siedendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. 1 Tasse des Tees wird am besten morgens auf nüchternem Magen getrunken und die zweite dann am Abend einige Zeit vor dem Schlafengehen. Das hellt das Gemüt auf. Bei Magen- und Darmschmerzen trinkt man einen Tee, der zu gleichen Teilen aus Ysop und Fenchel gemischt und wie oben zubereitet wird. Brechen nun die wärmeren Zeiten wiederum an, so fühlen sich viele von uns mehr als im Winter dazu angeregt, in Haus und Garten aktiv tätig zu werden. Vieles muss repariert, hergerichtet oder überhaupt neu installiert werden. Dazu benötigt man das geeignete Werkzeug. Für unser Leben als Menschen haben wir auch seelisches Gerät auf die Reise zwischen Geburt und Sterben mitbekommen. Eines davon ist der Wille. Gerade dann, wenn wir durch eine Krankheit daran gehindert werden, in voller Stärke zu agieren, heißt es, da wieder raus zu kommen. Die Heilkräuter – wie eben auch der Dost (Origanum vulgare) – wirken sich nicht bloß auf die Physis aus. Seit Langem weiß man ebenso um seine Kräfte, die sich auf das Gemüt, die inneren Regungen und auf den Geist positiv auswirken können. Man darf eben nicht den Körper von der Seele trennen. Beides zusammen macht den ganzen Menschen aus. Der Dost ist zu allererst ein Würzkraut. Fragt man Schüler um ihre Lieblingsspeise, so wird in einem hohen Prozentmaß die Pizza genannt. Und genau auf dieser landet sehr oft der Wilde Majoran, wie der Dost auch gerne bezeichnet wird. Sein gutes Aroma, für das ätherische Substanzen verantwortlich zeichnen, bringt einen belebenden Effekt mit sich. Ist man womöglich entmutigt oder niedergeschlagen, weil man sich mit einem Leiden geringerer oder größerer Natur abzumühen hat, ist es ganz gut, einen Beistand zu haben, der einem wieder weiterhilft. Durch den aufbereiteten Dost wird übrigens nicht nur der Gaumen erfreut. Die Verdauung erhält zusätzlich eine Anregung. Das bringt in weiterer Folge mit sich, dass der Cholesterinspiegel gesenkt werden kann. Was einem hilft, die Gesundheit wiederzuerlangen, sind aber vorrangig die Tugenden der Konsequenz und der Geduld. Der Dost ist gut dafür geeignet, um beides in uns zu fördern. Von getrockneten und zerkleinerten Blättern und Triebspitzen des Dosts nimmt man 2 Teelöffel voll. Mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und dann 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Am besten 1 Woche lang jeweils 1 Tasse davon in der Früh und am Abend trinken, um die Physis nach einer Krankheit zu stärken. Damit unterstützt man auch den Willen zur Besserung und zu einer konsequenten Lebensweise, die der Vernunft den Vorrang einräumt.
Den Organismus stärken
Salbei als guter Helfer
Ansatz in Wein
Salbei blühend (Salvia officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Die Vorzüge des Krens
Mittels Bad ausschöpfen
Hand- oder Fußbad
Kren oder Meerrettich (Armoracia rusticana) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Wohlgefühl von innen heraus
Rosmarin verhilft dazu
Den Magen stärken
Rosmarinzweig (Rosmarinus officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Für Leber und Galle
Die Nelkenwurz verwenden
Zubereitung des Nelkenwurz-Tees
Echte Nelkenwurz (Geum urbanum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Lindernde Auflagen
Mit der Königskerze durchführen
Konzentrierter Aufguss
Königskerze (Verbascum densiflorum) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Den Händen zuliebe
Frisches Weinlaub aufbrühen
Erweichendes Handbad
Weintrauben weiß ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Ein verjüngendes Bad
Klatschmohnblüten als Zusatz
Ein Bad für die Haut
Klatschmohn (Papaver rhoeas) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Die Freude steigern
Ysop erhellt die Stimmung
Ysop-Tee trinken
Ysop-Blütenzweig (Hyssopus officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Seelenpflege mit Kräutern
Unter anderem mit dem Dost
Tee für Leib und Seele
Dost oder Oregano (Origanum vulgare) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya