Vorbeugung und Begleitung

12. Januar 2019

Gurgelmittel aus Erlenrinde

Es geht eindeutig bergauf! Zumindest mit der Ausbeute des vorhandenen Tageslichtes. Dieses steht uns nun wieder in je größerem Umfang zu Verfügung, je höher die Anzahl der Kalendertage für das neue Jahr steigt. Und das wirkt sich nicht bloß auf das humane Gemüt aus. Wer noch viel intensiver mit dem Lauf der Gestirne und den Gegebenheiten der direkten meteorologisch beschaffenen Umgebung korrespondiert, sind die Pflanzen in der freien Natur. Mit dem Blick auf das Frühjahr rüsten sich z. B. auch die Schwarzerlen (Alnus glutinosa) für ihr erneutes Blühen und Anlegen des notwendigen Blätterkleides. Dieser Prozess ist zwar von außen nicht sichtbar, beginnt aber nun bereits unter der Rinde vonstatten zu gehen. Und genau diese Veränderung macht es interessant, sich die äußerste Schicht auf fingerdicken – also jungen – Ästen nutzbar zu machen. Wenn man die Rinde erntet, so schält man diese in Streifen von den Zweigen, um sie zu Hause bei guter Wärme gründlich zu trocknen. Hernach bewahrt man sie am besten in einem verschlossenen Gefäß auf, damit die Ware nicht noch einmal feucht wird und sie sodann für den weiteren Gebrauch untauglich wäre. Die Rinde der Erlen birgt ebenfalls wie manch andere Baumarten viele Gerbstoffe in sich. Somit besitzt sie einen zusammenziehenden Effekt, der sich gerade auf die sensiblen Zonen unserer Haut bzw. auf den Schleimhäuten im Mund- und Rachenbereich positiv auswirken kann. Also sollte man es durchaus ausprobieren, die Erlenrinde anzusetzen und danach für die weitere Verwendung aufzubereiten. Da sich Erlen sehr gut von Natur aus verjüngen und sich gern vermehren, ist deren Bestand bei uns nicht gefährdet. Es versteht sich wohl von selbst, dass man die Rinde nur von dünnen Zweigen großer und älterer Exemplare abnimmt.

Rinde aufkochen

2 Esslöffel voll zerkleinerter getrockneter Erlenrinde werden in 1/2 Liter kaltem Wasser 1 Stunde lang angesetzt. Danach kurz aufkochen und ca. 15 Minuten ziehen lassen. Letztlich abseihen und bei Erkältung, Halsschmerzen und Heiserkeit damit gurgeln. Übrigens erweist sich diese Abkochung auch als hilfreich in Form einer Hautabreibung, wenn man eine gute Ausheilung von Narben fördern möchte. Schwarzerle (Alnus glutinosa) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya