Morgens und abends brauchbar

5. Januar 2019

Blutweiderich in Teeform

Eben habe ich noch aus dem Fenster geschaut und bei stürmischem Wind das Schneetreiben bestaunt, das im Nu die ganze Landschaft verzaubern kann. Gott geb’s, dass in den nächsten zwei Monaten noch genug von der weißen Pracht herunterkommt, um dem ausgetrockneten Waldboden im Norden Österreichs erneut genügend Feuchtigkeit zukommen zu lassen, dem Wald zum Heilen. Ein Heilkraut, das ganz gern ein Standortmilieu in Wassernähe liebt, ist der Blutweiderich (Lythrum salicaria). Ihn trifft man den Sommer über an Bachufern, in der Nähe von Teichen und innerhalb feuchter Gräben sehr häufig an, wo er seiner Umgebung durch seine aufragenden rötlich-violetten Blütenkerzen einen schönen Schmuck verleiht. Der Blutweiderich birgt in sich reichlich Gerbstoffe, weiters Pektin, Harze und ätherische Öle. Über seinen wissenschaftlichen Namen kann man davon ausgehen, dass er das Glykosid Salicarin in seinen Pflanzenteilen aufweist. Nun, wenn eingangs schon von Schneegestöber die Rede war und etliche in der Winterszeit mit einem grippalen Infekt konfrontiert werden oder sich zumindest die eine oder andere gröbere Erkältung einfangen, so darf man gleichzeitig darüber nachdenken, wie man sich einerseits dagegen wappnen oder andererseits als Kranker erneut bessere Zeiten herbeiführen kann. Im Blutweiderich darf man so etwas wie einen guten Freund für eben diese Umstände erkennen. Denn immerhin zeitigt er auch eine leicht antibiotische Wirkung, die dann nicht zu verachten ist. Während einer Grippe sollte daher gleich in der Früh vom Blutweiderich Gebrauch gemacht werden.

Tee aufgießen und trinken

Von den getrockneten und zerkleinerten Blättern und Blüten des Blutweiderichs nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. In Grippezeiten den Tee am besten täglich zum Frühstück trinken. Um sich gegen Erkältungen zu schützen, ist es hingegen angezeigt, diesen Aufguss am Abend vor dem Zubettgehen einzunehmen. Blutweiderich (Lythrum salicaria) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya