Bei feuchtem Händedruck

27. November 2018

Die Eichenrinde verwenden

Sobald Schnee und Frost übers Land gezogen sind, gilt es für das Laub auf den Bäumen, das sich heuer aufgrund milder Temperaturen sehr lange auf den Zweigen gehalten hat, gleichsam zu kapitulieren und zu Boden zu fallen. Bei manchen Arten trotzt jedoch das Blättergewand einem ganzen Winter. Das trifft vor allem bei jungen Eichen oder bei Säuleneichen zu, die erst von dem alten Laub Abschied nehmen, wenn sich im nächsten Frühjahr das neue aus den Knospen schälen wird und Platz braucht. Die Eichen werden seit jeher von den Menschen bewundert, weil sie durchaus Stärke und Standhaftigkeit versinnbildlichen. Das hat die Mythologie der vorchristlichen Ahnen ganz besonders aufgegriffen und mit der Götterwelt in Verbindung gebracht. Uns geht es heute aber um die ganz praktische Verwendung der Eiche und hier speziell um die beiden Arten der Stiel- und der Traubeneiche (Quercus robur bzw. Quercus petraea). So sehr in der Forstwirtschaft das Holz von ökonomischem Interesse ist, darf gleichzeitig dieser Baum auch im Hinblick auf die Naturheilkunde wertgeschätzt werden, da die Eiche als Pflanze ja ebenso zu den Heilgewächsen zählt. Es sind dabei die Gerbstoffe, die man zielführend zum Einsatz bringen kann, wenn es im Inneren des Körpers einen zusammenziehenden Effekt braucht, da z. B. die Verdauung mitsamt ihren Organen nicht ganz in Ordnung sind. Gleichzeitig kommt genau diese Wirkung auch auf der Haut gut zum Tragen, da es gilt, die Funktion der äußersten Schutzschicht unseres Leibes zu stärken. Dort sind nämlich die Schweißdrüsen angesiedelt, die manchmal mehr leisten, als uns das lieb ist. Vor allem in den Handflächen kann dies unangenehm bemerkt werden. Mit der Eichenrinde lässt sich dieser lästige Umstand ein wenig reduzieren.

Handbad bei vermehrtem Schweiß

Von einer getrockneten und pulverisierten Eichenrinde, die zuvor von fingerdicken Ästen geschält wurde, nimmt man 2 Esslöffel voll und übergießt sie mit 1 Liter kochendem Wasser. Dann leicht temperieren lassen und die Hände darin gründlich baden. Das hilft in der Regel, um einen vermehrten Handschweiß zurückzudrängen. Gleichzeitig sollte man auch etwas zur Beruhigung der Nerven unternehmen, da dieses Symptom meist damit in Verbindung steht. Eichenzweig mit Eicheln und Rinde (Quercus robur) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya