Ein Gewürz für die Lunge

10. Oktober 2018

Den Ysop heranziehen

Die Nachrichten, dass jemand erkältet ist oder gar schon eine Grippe eingefangen hat, mehren sich wiederum. Das verwundert nicht, hat doch die Kälte draußen vor der Haustür zumindest nächtens das Zepter erneut in der Hand. Obwohl es der Jahreszeit entspricht, brauchen wir noch ein wenig, um uns daran zu gewöhnen und die Kleidergarderobe dementsprechend umzurüsten. Da tut es schon gut, wenn man um den Beistand weiß, den in praktisch jeder Lebenslage die Kräuter anzubieten haben. Es sind unter diesen liebenswerten Pflanzen gerade die aromatischen Pflanzen jene, die uns aufgrund ihres angenehmen Aromas sympathisch sind. Der Ysop (Hyssopus officinalis) dürfte den Sommer über auf die Immen eine positive Ausstrahlung haben, die ihn blühenderweise emsig aufsuchen und ihm den Namen „Bienenkraut“ eingebracht haben. Es ist aber auch der Mensch, der seit Jahrhunderten eine gute Erfahrung mit diesem Würzkraut gemacht hat. Ursprünglich ein Pflanzenkind Südeuropas, erweist sich der Ysop als ausgezeichnetes Anregungsmittel für den Verdauungstrakt. Was seiner Wirkungsweise noch hinzugerechnet werden darf, sind krampflösende und somit lockernde Effekte, die dem Körper eine willkommene Unterstützung bereiten können. All jene, die z. B. einen Husten mit sich herumschleppen müssen, sehnen sich nach erneut entspannteren Zeiten im Bereich der Lunge. Als Begleitung bei einer verschleimten Lunge aufgrund eines entzündlichen Infekts kommt neben anderen Kräutern auch der Ysop in Frage.

Ysop-Tee trinken

Bei einem festsitzenden Husten kann ein frisch aufgebrühter Tee mit Ysop ein wenig Unterstützung bieten. Von getrocknetem und zerkleinertem blühenden Ysopkraut nimmt man daher 2 Teelöffel voll, übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser und lässt beides zusammen 15 Minuten zugedeckt ziehen. Danach abseihen und mit Honig süßen. Davon können 3 Tassen pro Tag getrunken werden. Ysop (Hyssopus officinalis) ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya