Wenn der Hals kratzt

24. August 2018

Die Käsepappel verwenden

Geduld wird nicht unbedingt groß geschrieben in den Zeiten wie den unsrigen. Alles muss rasch gehen. In Sekundenschnelle werden weltweit Daten übermittelt und eine unübersehbare Menge unbedeutender Botschaften ausgetauscht. Das Internet hat es möglich gemacht. Vieles benötigt aber auch Zeit. Das gehört wohl zu den elementarsten Einsichten eines stetig reifer werdenden Menschen. Dazu zählen viele Heilungsprozesse. In der Käsepappel (Malva neglecta) begegnet uns ein Geschöpf Gottes, das in der Schnellläufigkeit unseres Lebensstiles womöglich leicht unter die Räder zu geraten droht. Daher will ich heute einmal die Aufmerksamkeit der Leser auf dieses eher unscheinbare Gewächs lenken. Es lohnt sich gewiss, wenn wir uns eine Weile mit ihm beschäftigen. Wie alle Malvengewächse zählt auch die Käsepappel zu jenen Kräutern, die etwas zur Unterstützung der Verdauung beitragen können. Der Schleimstoffgehalt, der sich in allen Pflanzenteilen dieser Spezies verbirgt, hilft z. B. mit, um bei einem erhöhten Medikamenteneinsatz den Magen und den Darm zu schützen. Den Malven wird ebenso eine entzündungshemmende Kraft zugeschrieben. Es kann doch passieren, dass man sich den Hals erkältet. Dies ist durchaus auch in der warmen Jahreszeit möglich, besonders dann, wenn das Wetter umschlägt oder wir uns in Räumlichkeiten aufhalten, wo der Luftzug unangenehme Folgen zeitigen kann. Der Hals ist relativ leicht beleidigt und entzündet sich oft sehr rasch. Um wieder schmerzfreiere Tage herbeizuführen, braucht es nun einmal ein wenig Zeit, um diesem misslichen Umstand auf eine natürliche Art Herr zu werden. Die Käsepappel eignet sich dafür.

Gurgelmittel Käsepappel

Um einen Tee mit Käsepappel anzurichten, lässt man 2 Teelöffel des zerkleinerten getrockneten Krautes in 1/4 Liter kaltem Wasser ca. 8 Stunden lang ziehen. Danach abseihen und den Ansatz mäßig anwärmen, aber nicht kochen. Bei einem entzündeten Hals verwendet man den Tee am besten zum Gurgeln. So klingen die Unannehmlichkeiten im Rachenbereich meist nach einiger Zeit wieder ab. Käsepappel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya