Für Magen, Darm und Haut

27. April 2018

Das Gelbe Labkraut heranziehen

Vorbauen heißt gleichzeitig vorausdenken. Angesichts der warmen Temperaturen der letzten Wochen bin ich verblüfft, wie schnell sich die Vegetation entwickelt hat. Es erweckte den Eindruck, dass alle Bäume und Sträucher mit dem Blühen nicht nachkamen, weil alle auf einmal in einer weißen Pracht dastanden. Nun will ich demgemäß schon einen Blick in die naheliegenden Monate hineinwerfen, um daran zu erinnern, was uns dort erneut an heilsamen Gewächsen erwarten wird. Das Echte oder Gelbe Labkraut (Galium verum) ist es, das uns im kommenden Sommer förmlich wieder von den Straßenböschungen und Feldrainen zuwinken und zusätzlich noch durch seinen angenehmen honigartigen Duft auf sich aufmerksam machen wird. Dieses Kraut zählt zur Familie der Rötegewächse. Als man in früheren Zeiten mangels chemischer Mittel die Milch schneller zum Gerinnen bringen wollte, hat man auf das Labkraut zurückgegriffen, um diesen Prozess zu beschleunigen. In seinen Blüten steckt unübersehbar ein gelber Farbstoff und in den Wurzeln ein roter, die man beide bis auf den heutigen Tag als natürliche Pflanzenfarbe verwenden kann. Um die körperliche Konstitution jedoch zu festigen, die Immunkraft zu stärken und auch dem größten Organ, der Haut eine natürliche Unterstützung zukommen zu lassen, ist es ratsam, sich des Echten Labkrauts zu bedienen. Auch das hat etwas mit Vorbauen zu tun. Man nennt es aber in diesem Falle eher Vorbeugen. Also, nun kann man schon beginnen, weil man die trockenen Pflanzenteile bereits jetzt zubereiten kann.

Stärkender Tee

Vom getrockneten und zerkleinerten Kraut des Gelben Labkrautes nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Anschließend 15 Minuten lang ziehen lassen und dann abseihen. Am besten trinkt man täglich abends nur eine Tasse davon. Übrigens ist es auch möglich, einen Waschlappen mit dem Aufguss zu tränken, um damit die Haut am ganzen Körper abzureiben und so die Wirkstoffe des Labkrautes der äußeren Schutzschicht direkt zugänglich zu machen. Gelbes Labkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya