Entschlackung auf blumige Art

15. April 2018

Die Blüte der Schlehen nutzen

Die Schlagzeilen weisen uns tagtäglich darauf hin, dass wir in keiner heilen Welt leben. Das war übrigens zu keiner Zeit so. Immer gab es Konflikte und Kriege, die auch gleichzeitig auf Kosten unzähliger Unschuldiger gingen. Dennoch versuchte man mit Mauern und Wällen so manche Bedrohung abzuwehren. In der Natur gibt es Pflanzen, die mit ihrem dichten Wuchs und den wehrhaften Ästen einen schier undurchdringlichen Schutz bieten können. Zu ihnen zählt auf jeden Fall der Schlehdorn (Prunus spinosa), der sich gleichsam dafür verantwortlich fühlt, die Waldränder und so manche Böschung an Feldwegen zu befestigen. In der Tat ist dieser dornenbesetzte Strauch eine Zufluchtsstätte für viele Vögel und Kleintiere, die im Dickicht des Schwarzdorns, wie die Schlehe u. a. heißt, gerne ihre Kinderstuben errichten und sich darunter vor Greifvögeln sicher wähnen. Bald wird der Schlehdorn aber alle Register ziehen, so dass er in der Landschaft durch seine unzähligen weißen Blüten gar nicht mehr übersehen werden kann. Nach dem langen Winter laben sich nun die ausgehungerten Bienen daran, um wiederum an wertvollen Nektar und nutzbringenden Pollen zu gelangen. Für uns Zweibeiner werfen die Schlehenblüten ebenfalls etwas ab. Es bedarf nur der nötigen Geduld, um diese Art von Heildroge händisch einzubringen und dementsprechend aufzubereiten. Gerade jetzt, wo noch die richtige Zeit ist, sich von mancher Folge einer ungesunden und oft auch übermäßigen Ernährung wieder durch entschlackende Maßnahmen zu verabschieden, ist es vielleicht gar nicht schlecht, die zarten Blüten am Wegrand zu Hilfe zu nehmen.

Reinigender Tee

Wenn der Schlehdorn blüht, kann man die Kronblätter der Blüten von den Zweigen pflücken und an einem zugigen Ort trocknen. Aus dem Ergebnis sollte man dann im Heißaufguss-Verfahren einen Tee kochen, der einerseits den Stuhlgang fördert, andererseits aber auch das Blut reinigen hilft und bei Krampfbeschwerden Linderung verschaffen kann. Dazu nimmt man 2 Teelöffel der getrockneten Ware, übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser und lässt beides zusammen vor dem Abseihen 15 Minuten ziehen. 2 bis 3 Tassen pro Tag trinken. Schlehdorn oder Schwarzdorn ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya