Bewährte Unterstützung

17. März 2018

Der Spitzwegerich bei Erkältung

Die Aufmerksamkeit, die wir Dingen und Sachverhalten, aber auch Personen und Lebewesen in der Natur schenken, bedarf von Zeit zu Zeit einer Überprüfung. Denn allzu leicht kann es passieren, dass wir etwas oder jemanden übersehen, sobald sich der alltägliche Lebenslauf einstellt. Und dabei gibt es eben nicht Sensationen am laufenden Band. Ein grüner Geselle, der nur wenig Aufsehen um sich macht, heißt Spitzwegerich (Plantago lanceolata). Wir dürfen ruhig bei ihm verweilen, um ihm erneut größere Achtung zu schenken. Ich persönlich verbinde z. B. mit diesem Kraut die Anlagen zu Ausdauer und Stärke. Mehrfaches Mähen, das Vorbei- und manchmal auch das Darüberfahren von PKWs und landwirtschaftlichen Maschinen bringen den Spitzwegerich wohl kaum zur Verzweiflung. Und bleibt einmal für längere Zeit der Regen aus, dann ist es für ihn noch lange kein Grund, im Verdorren gleichsam den Platz zu räumen. Ganz bestimmt aber wird er ins Gedächtnis gerufen, wenn von Husten und Heiserkeit Geplagte nach einem Ausweg suchen. Und dafür kann der gegenwärtige Wetterumschwung sehr schnell die Ursache sein. Wir müssen jedoch nicht warten, bis der Spitzwegerich sich unter Gottes freiem Himmel zur vollen Gestalt entwickelt hat, sondern können auch jetzt schon die getrocknete Blattdroge zu unserem Wohl aufbereiten. Wie gesagt, es muss nicht immer Ausgefallenes bzw. Exotisches besorgt werden, um unserer Gesundheit auf die Sprünge zu helfen. Meist ist das vor Ort Vorhandene und in unseren Breiten Heimische ohnehin besser für den Organismus, dessen Immunkraft herausgefordert wird. Im Spitzwegerich finden wir eine Hilfe, die nicht nur die Atemwege, sondern darüber hinaus auch unser Nervensystem unterstützt.

Tee mit Spitzwegerich

Von den getrockneten und zerkleinerten Blättern des Spitzwegerichs nimmt man 2 Teelöffel voll. Einfach mit 1/4 Liter kochendem Waser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen. Danach abseihen und zusätzlich mit etwas Honig und frisch gepresstem Zitronensaft ergänzen. Davon kann man 3- bis 4-mal täglich je 1 Tasse trinken, wenn der Rachen entzündet ist, die Stimme kratzt oder sich eine Erkältung eingestellt hat. Der Tee verringert Entzündungen und löst den Schleim. Spitzwegerich ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya