Bescheidene Pflanze

5. Februar 2018

Die Vogelmiere hilft bei Husten weiter

Will man mit jemandem zusammenarbeiten, so freut man sich darüber, wenn er oder sie ganz unkompliziert ist, keine großen Ansprüche stellt und zu jeder Zeit bereit ist, das Mögliche auf die Beine zu stellen. Es kann einen großen Reichtum bedeuten, solchen Zeitgenossen begegnen zu dürfen. Im Reich der Pflanzen finden wir Vergleichbares. Oft sind es dann Gewächse, die kein großes Aufsehen um sich machen. Die Vogelmiere (Stellaria media) ist z. B. ein Heilkraut, das im wahrsten Sinne des Wortes am Boden der alltäglichen Realitäten bleibt. Die Blütenblätter der Vogelmiere sind schneeweiß gefärbt, die Staubgefäße heben sich jedoch in einem noblen Purpur davon ab. In seinem Gehabe gibt sich dieses Kraut, wie schon gesagt, eher bescheiden. Es wächst vor allem auf Schuttplätzen und Wegrändern und ebenso gern auf Äckern sowie im Wald und in den Gärten, sofern man ihm Platz lässt. Als Inhaltsstoffe finden wir im Hühnerdarm, wie die Vogelmiere auch genannt wird, einen hohen Anteil an Kalium und an Saponinen. Pfarrer Sebastian Kneipp hat der Vogelmiere bereits einen hohen Stellenwert eingeräumt. In seinen Schriften findet sich Folgendes: „Man kann den Hühnerdarm recht passend als Lungenkraut im eigentlichen Sinne des Wortes nennen, weil er auflösend und schleimlösend wirkt und auch bei Blutbrechen und Bluthusten sowie bei Hämorrhoiden, bei Nieren- und Blasenverschleimung gute Dienste leistet. Auch äußerlich ist der Hühnerdarm sehr wirksam bei offenen Schäden, Ausschlägen und alten, faulen Geschwüren.“ Wenn momentan einige der Husten plagt, so sei gerade deswegen einmal mehr auf die Vogelmiere verwiesen.

Hustentee mit Vogelmiere

Von der getrockneten und zerkleinerten Vogelmiere nimmt man 2 Teelöffel und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Anschließend 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Bei Bedarf kann man den Tee durchaus mit etwas Honig süßen. Sind die Atemwege aufgrund einer Erkältung angeschlagen oder sitzt ein daraus resultierender Husten fest, trinkt man am besten morgens und abends je eine Tasse davon. Vogelmiere ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya