Ein Likör gegen Anspannung
Eine gute Laune kann man sich nicht um viel Geld kaufen. Immerhin sind wir alle von Stimmungsschwankungen betroffen, die uns je nach dem Befinden die Begegnungen mit den Mitmenschen leicht oder schwer fallen lassen. Ja, oft ist es dann nicht einfach, wenn man ohnehin mit dem sogenannten linken Fuß aufgestanden ist und gleichzeitig eine dicke Nebeldecke die guten Aussichten des Tages zusätzlich minimiert. Es liegt wohl auf der Hand, dass es gerade zu diesem Thema Hilfen gibt, deren Quellen in den guten Inhaltsstoffen der Pflanzen und Früchte in Gottes schöner Schöpfung zu suchen sind. Um sie konkret beim Namen zu nennen, sind dies in erster Linie der Baldrian, der Hopfen und die Passionsblume. Ebenso wird auch dem Haferstroh eine entspannende und gemütserhellende Wirkung zugeschrieben, desgleichen den Fichtenwipferln. Äpfel und Clementinen passen sowieso als Obst in die vorweihnachtliche Zeit des Advents. Nun könnte man aus den erwähnten Gewächsen bzw. Früchten die einzelnen herausnehmen und sie nach ihrer möglichen Aufbereitung hin abhandeln. Da dies ohnehin das Jahr über in den einzelnen Kolumnen an dieser Stelle passiert, möchte ich heute sozusagen die Summe dieser naturheilkundlichen Hilfen in Erwägung ziehen, die in einem Likör am besten zum Tragen kommt. Wenn wir nun auf das Jubiläumsjahr von Hermann-Josef Weidinger anlässlich seines 100. Geburtstages in den nächsten Monaten zusteuern, dann ist es sicher berechtigt, ein ganz praktisch verwendbares Vermächtnis in Erinnerung zu rufen, das vielen schon weitergeholfen hat und im Kräuterpfarrer-Zentrum erhältlich ist.
Kräuterlikör „Frohes Gemüt“
Dieser schmackhafte leicht alkoholische Ansatz hilft mit, um z. B. am Feierabend nach einem stressigen Arbeitstag besser zur Ruhe zu kommen. Dadurch wird zusätzlich die Möglichkeit erhöht, leichter im Bett einschlafen zu können. Es reicht abends ein Stamperl davon, um eine entspannte Wirkung zu erzielen. Bei Niedergeschlagenheit und leichten depressiven Verstimmungen wiederum belebt er, wie sein Name sagt, das Gemüt. Dabei darf man z. B. 6 Wochen lang ruhig 3mal täglich einen Esslöffel des Likörs einnehmen. Dies kann man vor allem rund um Weihnachten durchführen. Den Kräuterlikör „Frohes Gemüt“ erhalten Sie im Kräuterpfarrer-Zentrum in Karlstein/Thaya samt ausführlicher Beratung: Tel. 02844/7070-11 od -31 bzw. per E-Mail: bestellung@kraeuterpfarrer.at oder im Webshop www.kraeuterpfarrer.at
Kräuterlikör “Frohes Gemüt” ⓒ © Foto: Reinhard Podolsky | mediadesign.at
Manchmal darf man sich ruhig fragen, unter welchen Umständen ein frisch kredenztes Obst in der Winterszeit auf den Tisch gelangt ist. Dabei geht es nicht nur um den Transport, sondern vor allem, wie das Fruchten und Reifen desselben herbeigeführt wird, sodass die niedrigen Außentemperaturen scheinbar keine Rolle spielen. Erdbeeren z. B. wird man nun wohl kaum vom eigenen Gartenbeet pflücken können. Aber gehen wir doch einmal zur Ursprungsform der roten Genussbringer zurück. Damit meine ich konkret die Walderdbeeren (Fragaria vesca). So sehr deren Früchte auch in gutem Ruf stehen mögen, so wenig Beachtung finden die grünen Pflanzenteile des zur großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae) zählenden Gewächses. Gewiss schlummern diese momentan in der Verborgenheit der Rhizome und Wurzeln unter dem alten Laub und dem Erdreich, um nach Schnee und Frost wieder ab dem Frühjahr ihre Anwesenheit durch erneutes Sprießen vorzuweisen. Dennoch können wir gegenwärtig das Wissen um die heilsamen Wirkungen der Erdbeerblätter aus dem Erfahrungsschatz der Naturheilkunde hervorkramen. Schon Paracelsus war es, der ihnen aufgrund ihrer lappigen Form einen positiven Einfluss auf die menschliche Leber zuschrieb. Tatsächlich beinhalten die unmittelbaren Nachbarn der roten Feinkost Gerbstoff, Flavone und sogar in geringen Mengen ätherisches Öl, die unser Organismus speziell im Magen- und Darmbereich gut gebrauchen kann. So gesehen sollte man ruhig auch auf die getrocknete Heildroge der Erdbeerblätter zurückgreifen. Auf wirklich frische Erdbeeren darf man gelassen bis zum nächsten Sommer warten. Um ein Kräuterbad zu nehmen, greift man in diesem Fall auf 150 g getrocknete und zerkleinerte Blätter der Walderdbeeren zurück. Mit 2 Liter kochendem Wasser übergießen und ca. 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und dem Badewasser in der Wanne beigeben. Die Anwendung bewährt sich auf mehrfache Weise. Selbst die Darmfunktion profitiert davon. Auf den Rest des Körpers wirkt dieses Bad erfrischend und reinigend. Das ist gerade im Winter von Vorteil. Die mediale Werbung, die sich vor allem des Fernsehens bedient, will durch verschiedene Bilder die Aufmerksamkeit der Zuseher erhaschen. Schließlich sollen ja die beworbenen Produkte bei diesen landen. Und es gibt favorisierte Themen, die immer wiederkehren. Dazu zählen u. a. weiße Zähne samt einem gesunden Gebiss. So will ich an dieser Stelle für eine Pflanze Partei ergreifen, die sich durchaus eignet, um im Mund die Gesundheit zu fördern. Bei der Eiche (Quercus) lohnt es sich, ein gutes Verhältnis zu ihr aufrecht zu erhalten. Die jungen und dünnen Zweige und Ästchen der Eiche, die bei uns in Österreich am meisten in Form der Stieleiche (Quercus robur) zu finden ist, sind von einer Rinde umhüllt, die sich sehr gut zum Heranziehen naturheilkundlicher Maßnahmen eignet. Man sollte beim Abschälen derselben darauf achten, dass die Schutzschicht der Eichenzweige noch eher glatt ist und nicht bereits eine borkige Struktur aufweist. In kleinen Streifen legt man die Rinde dann zum Trocknen auf und verwahrt sie anschließend in einem geeigneten Gefäß, das kein Licht durchlässt. Eichenrinde enthält einen beträchtlichen Gehalt an Gerbstoffen und an Eichengerbsäure. Dies unterstützt auf ideale Weise Heilungsprozesse, die auf der Haut oder in deren unmittelbaren Nähe zu einem positiven Resultat führen sollen. Aber man kann damit auch weiter vordringen wie etwa in den bereits erwähnten sensiblen Bereich der Mundhöhle. Der feste Halt der Zähne wird nicht zuletzt durch ein intaktes und kräftiges Zahnfleisch gewährleistet. Und dazu kann die Eichenrinde einiges beitragen. Um das Zahnfleisch zu unterstützen, geht man am besten daran, getrocknete Eichenrinde zu pulverisieren. Davon nimmt man bloß 1 Teelöffel voll, um ihn in den Mund aufzunehmen und mit der Zunge zu verteilen. Gleichzeitig vermischt man sie mit dem einsetzenden Speichelfluss. Hernach mit ein wenig lauwarmem Wasser nachgurgeln und den Mund dabei ausspülen. Das hilft einer allfälligen Zahnfleischerweichung vorzubeugen. Wir steuern gerade in die Zielgerade, die in wenigen Tagen in den Advent einmünden wird. Im Handumdrehen steht wiederum Weihnachten vor der Tür, was voreilig aufgestellte Dekorationen samt Lichterketten uns schon seit einiger Zeit weiszumachen versuchen. Nichts desto trotz gilt es nun bedächtig zu werden. Denn ein Untergehen im allgemeinen Einkaufstrubel ist sicher nicht vonnöten. Wer einen Keller besitzt, in dem auch Obst gelagert werden kann, hat womöglich Birnen vorrätig. Es gibt ja einige Sorten dieser köstlichen Frucht, die eher hart vom Stamm fallen und noch einige Zeit zum Nachreifen benötigen. Je mehr sie aber genießbar werden, desto mehr erschließt sich eine wahre Wonne. Denn ein reiches Angebot an Vitaminen, Mineralstoffen, Fruchtzucker und -säuren kommt durch deren Genuss zum Vorschein. Die Bienen und Wespen wissen sehr wohl darum, wenn sie sich bei wärmeren Temperaturen im Herbst aufmachen können, um ihren Hunger zu stillen. Selbst Schmetterlinge verachten die süßen Verführungen in den Gärten nicht. Nur wir Menschen meinen allzu oft, die Natur ausklammern zu können. Nichts ist aber geeigneter als frisches Obst, um den Körper fit und vital zu halten. Wer also mit dem Blutzuckerhaushalt keine Probleme hat, kann gleichsam als Müllabfuhr des Leibes die Birnen heranziehen. Nicht nur, dass diese saftig munden und so mithelfen, den Flüssigkeitsnachschub den Tag über zu unterstützen, sondern der verdauungsbelebende Input hilft darüber hinaus mit, dass der Stoffwechsel im Gleichgewicht bleibt. Im Advent kann man sich ebenso Vorsätze nehmen wie in der Fastenzeit. So kann man, um die überflüssigen Fettspeicher oder wassersüchtige Anschwellungen ein wenig abzubauen, gesonderte Birnentage halten. Dabei isst man prinzipiell nur Birnen, roh oder gekocht. 2 kg sollten dafür ausreichen. Als Getränk kann man Sauer- oder Buttermilch bzw. Joghurt dazu trinken. Wer mag, darf diese Mahlzeiten zusätzlich mit ein wenig Vollkornbrot ergänzen. Einmal pro Woche durchführen. Gibt man im Internet den Suchbegriff „Natur des Jahres“ ein, so stößt man auf verschiedenste Favoriten, die in einzelnen Ländern Jahr für Jahr gekürt werden. Es soll mit den jeweils ausgewählten Repräsentanten ein Bewusstsein verstärkt werden, so manches Wertvolle und Seltene zu schätzen und zu hüten. Gestern wurde erstmals für Österreich eine eigene Heilpflanze ausgewählt. Im Rahmen der Generalversammlung des Vereins Freunde der Heilkräuter fiel die Wahl auf die Ringelblume (Calendula officinalis). Allen, die sich mit stärkenden und wirkstoffhaltigen Gewächsen auseinandersetzen, ist dieser Korbblütler sehr wohl ein Begriff. Denn die Ringelblume besitzt hervorragende wundheilende, antiseptische und blutreinigende Heileffekte. Sie erweist ihre stärkenden Dienste dem ganzen Organismus in- und auswendig. Ihre orangegelben Blüten zieren unsere einfachen Gärten wie kleine Sonnen und haben nicht allein dadurch eine gute Ausstrahlung. Da es sich bei der Ringelblume um keine gefährdete Spezies handelt, soll sie wie eine Einladung angesehen werden, um all jene, die der Pflege, dem Anbau und dem Gebrauch immer noch skeptisch gegenüberstehen, dazu zu bewegen, den Kräften der Natur Vertrauen zu schenken und bewusst das eine oder andere auszuprobieren, was dem Körper einfach gut tut. Die Ringelblume ist an und für sich schon wertvoll. Doch schätzt man sie umso mehr, wenn jemand mit ihr eine gute Erfahrung in Verbindung bringen kann. Im Verein Freunde der Heilkräuter in Karlstein/Th. wird nun schon bald 40 Jahre lang all jenen der Weg gewiesen, die dem gesundheitsunterstützenden Dienst der Pflanzen eine hohe Bedeutung zumessen. Nicht zuletzt im Zeichen der Ringelblume. 2 Teelöffel getrocknete Blütenblätter der Ringelblume übergießt man mit ca. 1 Tasse (1/4 Liter) kochendem Wasser und lässt beides zusammen 15 Minuten lang zugedeckt ziehen. Danach abseihen und schluckweise trinken, um z. B. den Magen zu beruhigen und gleichzeitig die Leber- und Gallenfunktion zu unterstützen. Dieser Aufguss hilft zudem mit, bei fiebrigen Erkrankungen besser zu schwitzen. Selbst bei Durchfall hat sich der Ringelblumentee schon bewährt. Manche Ressourcen sind nur begrenzt auf unserem Planeten vorhanden. Wer weiß, wie lange noch fossile Brennstoffe verwendet werden können. Da schwingt natürlich gleichzeitig die Sorge um das globale Klima mit, dessen Erwärmung sich wohl kaum mehr bremsen lässt. Alles, was damit in Zusammenhang steht, können wir nur schlecht erfassen. Wir sind nicht nur in dieser Hinsicht auf die seriöse Wissenschaft angewiesen. Kein Zweifel besteht jedoch darin, dass sich Pflanzen wie die Brennnesseln jedes Jahr stetig erneuern. In den heimischen Breiten kennen wir vor allem zwei Arten der Familie der Brennnesselgewächse: die Große Brennnessel (Urtica dioica) und die Kleine Brennnessel (Urtica urens). Seit alters her verwendet man ihre grünen Pflanzenteile, um allerlei daraus zu kochen und anzusetzen. Natürlich wollen wir bei dieser Gelegenheit nicht auf den wertvollen Tee vergessen, der aus getrockneten und zerkleinerten Blättern aufgesetzt werden kann. Dieser hilft Blut reinigen. Der Haut und den Haaren tut er in gleicher Weise gut. Viel weniger ist es aber in das interessierte Bewusstsein von Kräuterfreunden gedrungen, dass man auch die Samen des als Unkraut im Verruf stehenden Heilgewächses verwenden kann, um die vitale Verfasstheit des Organismus zu unterstützen. Die Nesselfrucht besteht aus kleinen, einsamigen Nüsschen, die ab September bis in den späten Herbst hinein reifen. Sie enthalten viel Vitamin E und weisen darüber hinaus einen hohen Gehalt an pflanzlichen Hormonstoffen auf. Gerade im fortgeschrittenen Alter darf man auf die Unterstützung dieser verborgenen Energiequelle setzen. Um eine gute Konstitution des Körpers zu fördern, kann man in regelmäßigen Abständen auf die Brennnessel zurückgreifen. Die gut getrockneten Samenkörner werden vorerst in einem Mörser leicht zerstoßen. 3mal täglich nimmt man 1 Esslöffel vor dem Essen ein, um entweder Honig, Wasser oder auch ein Glas Fruchtsaft als Transporthilfe zum Magen in Anspruch zu nehmen. Auf ein Müsli oder über Salate kann man diese Menge ebenfalls darüber streuen. Gerade, wenn der Herbst ausklingt und der Winter ins Land zieht, sollten wir uns bemühen, unser Immunsystem zu stärken, damit wir nicht einer der vielen Ansteckungsmöglichkeiten erliegen, die durch grassierende Infekte vielerorts vorhanden sind. Da möchte ich aber gleich eine Frage anschließen. Ist es denn möglich, sich auch von etwas Gutem und Schönen gleichsam anstecken zu lassen? Das Bohnenkraut (Satureja montana) soll mir heute helfen, diesen aufgeworfenen Gedanken weiter zu verfolgen. Jener adrette Lippenblütler kann eigentlich gar nicht anders, als Jahr für Jahr elegant zu wachsen und eben schöne und ansprechende Blüten auszubilden. In einer Weise erinnert er uns zusätzlich an die menschlichen Jugendjahre. Es wird ihm nachgesagt, durchaus die Kraft der Lebensweitergabe zu unterstützen. Doch bleiben wir vorerst einmal bei unserer Haut. Es ist angesichts des zu erwartenden höheren Lebensalters der Erdenbürger denke ich ganz normal, dass mit zunehmendem Alter die Spannkraft samt der Elastizität der Haut geringer wird. Zudem bringt es ein geringeres Ausmaß an Bewegung mit sich, dass sich in Folge des guten Essens so manche Fettpölsterchen gerade dort ansetzen, wo wir es im Grunde gar nicht beabsichtigen. Letzteres kann man durch eine gezielt geänderte Essens- und Fitnesskultur in den Griff bekommen. Und für die Haut stellt uns das Bohnenkraut etwas zur Verfügung. Wenn nun schon diese Heilpflanze mit einer Eleganz und einem frischen Aussehen vom Schöpfer ausgestattet wurde, dann dürfen wir uns ruhig davon „anstecken“ lassen. Zur Förderung der Spannkraft der Haut im Gesicht nimmt man am besten vom Bohnenkraut (Satureja montana) 2 Teelöffel voll entweder frische oder getrocknete blühende und zerkleinerte Pflanzenteile und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Nach dem Abkühlen füllt man den Tee in ein Gefäß mit Zerstäuber, um damit die Haut zu besprühen. Von alleine trocknen und einziehen lassen. Die Liste der Heilkräuter ist ziemlich lang, wenn wir sie nach dem Nutzen für unsere Gesundheit, der von ihnen abfällt, aufreihen. Gewiss gehen jeweils verschiedene Effekte von den Gewächsen aus, die ihre Inhaltsstoffe anregen. Unter artenmäßig verwandten Kräutern kann es dahingehend oft Unterschiede geben. Vielen ist wahrscheinlich das Gänsefingerkraut bekannt. Sehr ähnlich sind von ihrer Form her die Blätter der nächsten Verwandten, der Blut- oder Tormentill-Wurz (Potentilla tormentilla vel Potentilla erecta), die auch Aufrechtes Fingerkraut genannt wird. In Mitteleuropa kommt diese Heilpflanze sehr häufig vor. So kann es möglich sein, dass viele von uns an dieser Pflanze vorübergegangen sind, ohne sie wirklich zu kennen. Der Wurzelstock der Blutwurz ist im Inneren orange bis rötlich gefärbt und weist allein schon von daher auf seinen Wirkungsbereich, dem roten Lebenssaft, hin, geht man von den Leitlinien der Signaturenlehre aus. Die Blutwurz beginnt erst ab Juni gelb zu blühen. Als Erntegut steht vor allem die Wurzel zur Verfügung, die am besten im Herbst ausgegraben und getrocknet wird. In erster Linie ist die Blutwurz jedoch eine Gerbstoffdroge. Daher besitzt sie eine stark zusammenziehende Kraft. Bei Entzündungen im Mund und Rachen, am Zahnfleisch und an den Schleimhäuten leistet sie wertvolle Hilfe. Doch wir dürfen ruhig physisch noch ein paar Etagen hinuntersteigen, wenn es gilt, dem Darm etwas Gutes zu tun. Nicht selten kann es vorkommen, dass sich unangenehmer Durchfall einstellt. Gerade dann ist es wichtig, wenn durch die Blutwurz eine Rückkehr zu einem geregelten Verdauungsvorgang begünstigt wird. Von den getrockneten und zerkleinerten Wurzeln der Blutwurz nimmt man 60 g. Diese übergießt man in einem verschließbaren Glasgefäß mit 1 Liter Weißwein und lässt beides zusammen 10 Tage lang stehen. Danach abseihen und in einer Flasche kühl lagern. Leidet man unter Durchfall, so kann man bis zu 3 Likörgläschen über den Tag verteilt davon trinken, um eine Besserung zu erfahren. Mit der ewigen Jugend ist das so eine Sache. Wir können weder die Zeit zurückschrauben, noch ist es uns möglich, den Leib auf einem Ist-Stand zu halten, der sich seit dem endgültigen physischen Reifen nicht mehr verändert. Immerhin ist das ganze Leben ein fortwährender Prozess, zu dem der Verschleiß und der Abbau einfach dazugehören. Und gerade deswegen dürfen wir den Blick bewusst auf den Körper hinlenken, der trotz allem nicht zu kurz kommen sollte. Der Salbei (Salvia officinalis) steht uns neben vielen anderen pflanzlichen Hilfen durchaus zur Verfügung, um ihn nicht bloß zum Nutzen für die Atemwege, sondern auch auf andere Weise klug zum Einsatz zu bringen. Unter den dafür in Frage kommenden Adressaten befindet sich das Organ der Haut. Dieses sorgt einerseits für den Schutz des Körpers nach außen hin und ermöglicht andererseits den Trägern derselben, mit der sie umgebenden Realität Kontakt aufzunehmen. Diese lebensnotwendige Schicht ist wie alles an unserem Leib einem Alterungsvorgang unterworfen, der jedoch in einem gewissen Maße zu steuern und im besten Falle zu verlangsamen zu sein scheint. Sich einem Sonnenbad auszusetzen, kann für ein paar Minuten im Sommer das Richtige sein, um der Haut eine Wohltat zu verschaffen. Jetzt im Winter ist hingegen der Salbei ein guter Geselle, der wohl auf der Zunge eher herb schmeckt, mit seinen Bitter- und Gerbstoffen samt seinen ätherischen Ölen jedoch genau das Richtige darstellt, um die Haut zur winterlichen Zeit zu trimmen und ihre robuste Konsistenz zu fördern. Ein brauner und sommerlicher Teint derselben ist in dieser Hinsicht durchaus zweitrangig. Mithilfe getrockneter und zerkleinerter Blätter des Lippenblütlers wird ein Tee im herkömmlichen Heißaufguss-Verfahren zubereitet (2 EL mit 1/2 l kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen). Hat der Tee nach dem Abseihen eine annehmbare Temperatur erreicht, so tränkt man ganz einfach einen Waschlappen mit dem Absud und führt am besten nach dem Duschen oder Baden eine Ganzkörperabreibung durch. Danach nicht abtrocknen, sondern den Tee einziehen lassen. Um die Haut aktiv zu halten, empfiehlt es sich, dies 3 Wochen lang einmal pro Tag durchzuführen. Unser Kopf befindet sich zuoberst der aufrecht stehenden oder sitzenden Physis und zeigt allein damit schon, dass es sich hierbei um einen äußerst wichtigen Teil des Körpers handelt. Mit dem innenliegenden Gehirn werden alle Vorgänge gesteuert und am Laufen gehalten. Das Denken kommt noch zusätzlich dazu, das uns hilft, generell mit dem Leben zurechtzukommen. Schade, wenn dann gerade hinter unserer Stirn ein schmerzendes Signal zu spüren ist, das uns eine mögliche Anspannung oder sogar Überlastung anzeigt. Lassen wir uns in diesem Fall Hilfe schenken. Der Augentrost (Euphrasia officinalis) stellt mit seiner Blüte quasi die Umrisse eines Auges mitsamt den Lidern dar. Dieses Signum der Heilpflanze nahm man in der Volksheilkunde vergangener Jahrhunderte zum Anlass, um bei den verschiedensten Erkrankungen des menschlichen Auges den Augentrost zur Behandlung heranzuziehen. Es war kein Geringerer als Pfarrer Sebastian Kneipp, der eine Rückbesinnung auf das zwischenzeitlich vergessene Kraut herbeiführte. Als Wirkstoffe des Augentrosts seien an dieser Stelle Gerbstoffe, ätherische Öle, Bitterstoffe, Cumarin, Rutin und die Euphrastansäure angeführt. Wer sich den Augentrost des Sommers im Garten ansiedeln möchte, soll bedenken, dass der ideale Standort für diese Pflanze der Steingarten ist. Als Halbschmarotzer braucht er verschiedene niedrige und robuste Grassorten in seiner Nähe, um gut gedeihen zu können. So sehr die heilende Kraft des Augentrostes auch für die Sehorgane reserviert zu sein scheint, kann diese Droge ebenfalls bei Kopfschmerzen herangezogen werden, die sich vor allem hinter der Stirn wahrnehmen lassen. Aus verschiedenen Gründen kann sich bei manchen hartnäckiges Kopfweh in der Stirngegend einstellen. Dann ist es möglich, sich einen Tee aufzubrühen. 2 Teelöffel von getrocknetem und zerkleinertem Kraut des Augentrostes werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abschließend abseihen. 2mal täglich je 1 Tasse vor den Mahlzeiten schluckweise trinken, um eine Linderung der Beschwerden zu erzielen.
Blätterkraft im Winter
Das Erdbeerengrün nutzen
Wohltat auf der Haut
Walderdbeere ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Pflanzliche Zahnpflege
Eichenrinde als Hilfsmittel
Nachschub an Gerbstoffen
Eichenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Tageweise fasten
Birnen als einzige Nahrung
Ein Birnentag pro Woche
Birnen ⓒ Archiv, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Die Heilpflanze des Jahres 2018
Die Ringelblume als Helferin
Hausmittel Ringelblume
Ringelblume ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Verborgene Energie
Im Samen der Brennnessel
Zum Einnehmen und Drüberstreuen
Brennessel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Mit einem frohen Gesicht
Bohnenkraut für straffere Haut
Die Gesichtshaut trimmen
Bohnenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Alles zusammenziehen
Mit Blutwurz den Darm ansteuern
Tormentill-Wein
Blutwurz oder Tormentill ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Die Haut verjüngen
Den Salbei an sie heranlassen
Fitness für die Haut
Salbei ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Wenn die Stirn schmerzt
Dem Augentrost vertrauen
Augentrost in Teeform
Augentrost ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya