Ein angenehmer Geselle

2. Juli 2017

Mit Borretsch Schmerzen lindern

Über das eine oder andere zu seufzen, tut schon einmal gut. Es ist dies gleichsam eine Ableitung der trüben Gedanken, die sich hie und da in unser Inneres schleichen und die Seele schwer machen. Da ist es gut, wenn man Menschen um sich hat, die positiv gestimmt sind und die ihren Optimismus behalten können. Da ich fest der Meinung bin, dass Pflanzen in ihrem Wesen uns Intelligenzbegabten durchaus sehr nahe stehen und uns sehr viel Heilvolles vermitteln können, sollten wir wenn möglich auf deren Beistand zählen. Im Reich der Heilkräuter ist der Borretsch (Borago officinalis) so ein Gefährte, der unsere Schwermut bricht. Dieser heilende Freund mag vor allem normale Gartenerde, die mit etwas Kompost und Sand vermischt und dadurch durchlässig ist. Mit seinen himmelblauen Blüten schmückt er jedes Beet. Die Bienen wissen auf jeden Fall seine Anwesenheit im Garten zu schätzen. Als Inhaltsstoffe weisen die jungen Triebe des Borretschs vor allem Schleimstoffe, Stärke, Gerb- und Mineralstoffe auf. Die Blätter besitzen ein gurkenähnliches Aroma. Obwohl er sich nach außen hin nicht gerade als anschmiegsam gibt, weil er nun eben einmal zur Familie der Raublattgewächse zählt, was man ihm durchaus ansieht, so kann man dennoch gleichsam auf seine inneren Werte zählen. Da der Borretsch in den Gärten und auf Kräuterbeeten oft zu finden ist, sollte man gleich die nächste Gelegenheit nutzen, um ihn aufzusuchen und sich an seiner Anwesenheit zu freuen. Die freien Stunden des Sonntags bieten auch Zeit dafür. Gewiss kennt bei Rheumaleidenden der Schmerz oft keine feiertäglichen Pausen. Daher soll der Borretsch seinen Teil dazu beitragen, dass man sich wiederum wohler fühlt.

Borretsch mit Öl aufbereiten

Von der voll ausgebildeten Pflanze nimmt man etliche Blüten ab und setzt diese in einem Verhältnis von 1 : 4 in kaltgepresstem Olivenöl an. Das dazu verwendete Glasgefäß wird sodann gut verschlossen 14 Tage lang in die Sonne gestellt, wobei man den Ansatz täglich einmal umrührt. Zum Schluss wird das Öl abgeseiht. Am besten füllt man es nun in braune Fläschchen, um es kühl und dunkel zu lagern. Gerade bei Rheumaschmerzen kann dieses Öl mithelfen, die Unannehmlichkeiten zu lindern. Borretschzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya