Ein Kissen voller Kräuter im Bett
Das war wieder einmal traumhaft schön! Egal, wo und wann Sie diesen Ausspruch tun, aber ich wünsche Ihnen zumindest, dass Sie sehr oft einen Grund dafür haben. Die Realität weist uns jedoch sehr schnell und manchmal beharrlich auf den Boden der oft harten Lebensbedingungen zurück, den es wahrzunehmen und zu bejahen gilt. Und dennoch sollte für Träume verschiedenster Art noch ein Freiraum bleiben, der uns überleben lässt. Das Träumen während unseres Schlafes reinigt das Innere. Wenn nun getrocknete Kräuter, die in einem eigenen Kissen zusammengefasst werden, das Lager mit uns teilen, kann dies von großer Wirkkraft sein. Denn oft genügt es schon, die duftenden Heilpflanzen in seiner Nähe zu haben, um mit der Nase das Aroma und über die Haut die gute Ausstrahlung, die ihnen eigen ist, aufzunehmen. Dazu zählt u. a. die Kamille, die nicht nur desinfizierende, sondern auch entspannende Effekte mit sich bringt. Ebenso wirkt die Melisse ausgleichend und beruhigend. Der Rosmarin wiederum tut unserem Blut gut, und der Lavendel vermag auf eine sehr sanfte Weise so manche Traurigkeit aus einer schwermütigen Seele zu vertreiben. Nicht zu vergessen sei ebenso der Salbei, der selbst über sein Aroma Entzündungen entgegentritt. Also, gemäß dem Motto „den Seinen gibt’s der Herr im Schlafe“, sollten wir auch die Ruhephasen des Tages und noch vielmehr der Nacht nutzen, um eben auch dann am Schatz der fördernden und unterstützenden Kräfte der Kräuter teilzuhaben. Wer nicht selbst davon überzeugt ist, kann zumindest an seine Lieben denken, um ihnen mit einem derartigen Gemisch eine Freude zu bereiten.
Kräuterkissen für sich und andere
Die oben beschriebene Zusammenstellung der Kräuterkissen (u.a. Kamille, Melisse, Rosmarin, Lavendel, Salbei) ist eine Empfehlung aus dem Kräuterpfarrer-Zentrum. Dort gibt es einen Polster „Fürs Wohlbefinden“, der auch ideal als Geschenk zum Muttertag geeignet ist. Und dieses Datum rückt immer näher. Gerne kann aber auch jeder nach seinen Vorlieben darangehen, getrocknete Kräuter und deren ätherisch bedingte Aura für die Gesunderhaltung und Festigung des Allgemeinbefindens zusammenzustellen und sich eine eigene Füllung zurechtzumachen. Gerne sind wir bereit, dahingehend beratend zur Verfügung zu stehen (Tel. 02844/7070 – DW 11 od. 31; E-Mail: gesundheit@kraeuterpfarrer.at ). Duftende Kräuterkissen sind auch in unserem Webshop erhältlich: www.kraeuterpfarrer.at
Melisse ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Kamillenzweiglein ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Deine hohe Zeit ist längst vorüber – das singt Rainhard Fendrich, wenn er die einstige Größe unseres Heimatlandes noch einmal in Augenschein nimmt. Ja, da kann es einem schon wehmütig ums Herz werden. Im Reich der Pflanzen gibt es das in viel häufigerer Wiederkehr, dass nämlich ein Gewächs mit seinen Blüten und Blättern in der Sonne prangt, um dann aber auch wieder zu vergehen. Auf lehmigen und tonigen Böden und an feuchten Stellen im Wald und in Gewässernähe wächst der Huflattich (Tussilago farfara) gerne. Die gelben Blüten sind schon wiederum Geschichte. Jetzt ist er nur mehr an seinen hufeisenförmigen Blättern zu erkennen, die dann im Sommer leicht mit der Pestwurz verwechselt werden könnten, letztere sind aber viel größer. Der innerliche Gebrauch ist z. B. in Form eines Tees nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht zu empfehlen. Anders sieht es aber aus, wenn es darum geht, der Haut eine Unterstützung zukommen zu lassen. Immerhin entwickeln sich nach der frühen Blühperiode des Korbblütlers die langstieligen Grundblätter, die noch bis in den Sommer hinein den Boden über der Wurzel desselben abdecken und auch mit einem schattigen Standort ganz gut zurechtkommen. Wenn also heute von einer rein äußeren gesundheitlichen Maßnahme die Rede ist, dann liegt es nahe, dass die Haut dabei einen Gewinn davonträgt. Und so ist es in der Tat. Denn immerhin suchen wir des Öfteren nach einem geeigneten natürlichen Mittel, wenn es gilt, einen Heilungsprozess nach Verwundungen und Entzündungen positiv zu Ende zu führen, bei dem eben die Haut in Mitleidenschaft gezogen wurde. Aber selbst bei Ekzemen oder lästigem Hautjucken kommt der unterstützende Effekt, der im Huflattich drinnen steckt, gerade gelegen. Die Blätter des Huflattichs kann man entweder frisch oder getrocknet verwenden. Dabei zerkleinert man diese sorgfältig und nimmt dann 2 Teelöffel voll, um sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser zu übergießen. 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen und danach abseihen. Am besten lässt man den Tee auskühlen, um hernach mithilfe eines Waschlappens die betroffenen Stellen der Haut damit abzureiben. Diese Anwendung kann sich übrigens auch bei Ausschlägen als lindernd bewähren. Wenn wir an die wichtigsten Organe denken, die zum Erhalt des physischen Lebens notwendig sind, so landen wir alsbald beim Herzen. Es schlägt Tag für Tag und sorgt für das Weiterkommen des Blutes, das seinerseits ein unersetzbarer Lieferant alles Notwendigen von Kopf bis Fuß ist. Im Vergleich zur oft harten Realität der Arbeitswelt kann es auch hierbei vorkommen, dass man unbedacht ausbeuterisch vorgeht. Mit dem Rosmarinkraut (Rosmarinus officinalis) kann es jedoch gelingen, dem Herzen eine Zuwendung zukommen zu lassen und gleichzeitig den roten Lebenssaft in seiner Konsistenz zu festigen. So muss das Blut je neu gebildet und auf Trab gehalten werden, um seinen Anforderungen im Bezug auf die Versorgung des ganzen Körpers bestmöglich entsprechen zu können. Vom Lippenblütler Rosmarin kennen wir die Eigenschaft, generell die Durchblutung zu fördern und die physische Vitalität zu steigern. Und so ist es nur recht und gut, wenn man an das Wohlbefinden des Herzens denkt, im gleichen Aufwaschen das Blut mit hineinzunehmen. Solange man diesbezüglich noch keine gravierenden Probleme hat, ist es sicher angezeigt, mit pflanzlichen Begleitmaßnahmen einerseits behutsam und andererseits vorbeugend vorzugehen. In den alten überlieferten Hausmitteln finden wir in großer Zahl die geeigneten Anwendungen hierfür vor. Um nicht lange auf die Suche gehen zu müssen, möchte ich wiederum eine konkrete Empfehlung geben. Von einem Rosmarinstock lassen sich die intakten Triebspitzen dazu verwenden. Diese werden kleingehackt. 4 Esslöffel davon setzt man dann in 1 Liter guten Weißweines an, fügt nach 10 Tagen noch 1 Esslöffel voll getrockneter Weißdornblüten hinzu und lässt dies erneut 8 Tage lang ziehen. Letztlich abseihen, in dunkle Flaschen füllen und kühl aufbewahren. Um die Blutbildung zu unterstützen, kann man pro Tag 1 Likörgläschen voll davon zu sich nehmen. Ein Thema, das innerfamiliär je neu für Diskussionen sorgen kann, ist das Einstellen eines Haustieres. Eltern können ein Lied davon singen. Sie winken natürlich dankend ab, wenn die Wohnung zu klein und vor allem die Zeit zu eng bemessen ist, die man braucht, um ein Tier zu hegen und zu pflegen. Und dies ist selbst schon bei körperlich kleinen Individuen wie den Meerschweinchen der Fall. Andererseits können diese liebenswerten Nager bei artgerechten Bedingungen sehr wohl zu guten Haus- bzw. Gartengenossen werden. In diesem Zusammenhang möchte ich heute den Schwarzkümmel (Nigella sativa) gleichsam ins Visier nehmen. Wir kennen ihn vor allem als Gewürz, das auf vielfältige Weise schon in kleiner Menge verwendet den Speisen und Backwaren Geschmack und Charakter verleiht. Die Samenkörner desselben enthalten das Saponin Melanthin, den Bitterstoff Nigellin, der ja im wissenschaftlichen Namen des Gewächses anklingt. Darüber hinaus sind diese Körner mit ätherischen wie auch fetten Ölen angereichert. Der Schwarzkümmel wirkt beim Menschen harntreibend, blähungsmindernd und menstruationsfördernd. Er unterstützt auch die Bildung des für die Verdauung notwendigen Magensaftes. Doch Haustiere wie z. B. Meerschweinchen können ebenso vom Einsatz des Schwarzkümmels profitieren. Gottlob gibt es da gute Erfahrungen von beherzten Tierhaltern, die sich eben nicht selten der pflanzlichen Hausapotheke bedienen, um das Gedeihen der pelzigen Gesellen mit Liebe und Fürsorge zu unterstützen. Ein ganz konkreter Tipp soll daher an dieser Stelle weitergegeben werden. Stellt sich bei den Meerschweinchen Nachwuchs ein, so kann man die Muttertiere mit Schwarzkümmel fördern. Dazu brüht man mithilfe zerstoßener Samenkörner des Gewürzes einen Tee im Heißaufguss auf – 1 Teelöffel für 1/4 l kochendes Wasser, 15 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Esslöffelweise kann der Tee hernach auf das Trockenfutter geträufelt werden, was eine harntreibende Wirkung mit sich bringt. Gleichzeitig regt dies die Milchsekretion bei den Meerschweinchen an. Man kann etwas Tee auch unter den Trank mischen. Dies erweist sich wiederum als appetitanregend und somit stärkend. Von Zeit zu Zeit ist es ganz nützlich, alle anstehenden und zu erledigenden Aufgaben, die noch vor einem liegen, zu ordnen und wenn möglich nach Dringlichkeiten gereiht zu notieren. Manches bringt jedoch derartige Planungen spontan durcheinander, weil sich u. a. bei der Gesundheit etwas Vorrangiges dazwischenschiebt, das keinen Aufschub zulässt. Das kann vor allem auf sehr sensiblen Zonen der Fall sein, wie etwa in der Mundhöhle. Die Eiche (Quercus) lädt uns momentan ein, ein gutes Verhältnis zu ihr aufrecht zu erhalten. Die jungen und dünnen Zweige und Ästchen der Eiche, die bei uns in Österreich am meisten in Form der Stieleiche (Quercus robur) zu finden ist, sind von einer Rinde umhüllt, die sich sehr gut zum Heranziehen naturheilkundlicher Maßnahmen eignet. Man sollte beim Abschälen derselben darauf achten, dass die Schutzschicht der Eichenzweige noch eher glatt ist und nicht bereits eine borkige Struktur aufweist. In kleinen Streifen legt man die Rinde dann zum Trocknen auf und verwahrt sie anschließend in einem geeigneten Gefäß, das kein Licht durchlässt. Eichenrinde enthält einen beträchtlichen Gehalt an Gerbstoffen und an Eichengerbsäure. Dies unterstützt auf ideale Weise Heilungsprozesse, die auf der menschlichen Haut oder in deren unmittelbaren Nähe zu einem positiven Resultat führen sollen. Aber man kann damit auch weiter vordringen wie etwa in den sensiblen Bereich der Mundhöhle. Dort machen sich leider doch immer wieder Wehwehchen bemerkbar, die für uns sehr unangenehm sein können. Dazu zählen u. a. plötzlich auftretende Bläschen auf der Innenseite der Wangen genauso wie ein schwach konstituiertes Zahnfleisch. Oder es führen die Zahnprothesen zu Druckstellen, die in weiterer Folge Schmerzen verursachen. Fein zerkleinerte getrocknete Eichenrinde wird in einer Menge von 2 Teelöffeln mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergossen. Danach stellt man den Ansatz auf die Herdplatte, bringt ihn zum Sieden und kocht das Ganze ca. 5 Minuten lang. Dann abseihen und auskühlen lassen. Bei den oben genannten Beschwerden kann man diese Abkochung zum Gurgeln verwenden. Dies bewährt sich ebenso, wenn die Stimme rau klingt und dadurch leicht versagt. Ganz alleine den Lauf des Lebens vollbringen zu müssen, ist nicht unbedingt das, wofür der Mensch programmiert ist. Suchen wir nach Bildern, die ein gemeinsames Fortkommen versinnbildlichen, so finden wir in den Gewächsen genügend Beispiele dafür. Ein lebenswichtiges Element wird dahingehend schon in der Bibel geschildert. Meist ist das Wasser, das ich konkret meine, dort als lebensbringend beschrieben. Gerade in den Wüsten und in ausgetrockneten Zonen des Heiligen Landes, wo es bloß wenig regnet, gedeiht nur auf jenen Flächen etwas, die mit Wasser versorgt werden können. In unserer Heimat ist Wasser noch keine Mangelware. An den Ufern der Bäche und Flüsse stehen die Weiden (Salix), die sich irgendwie auch den eben besprochenen Seiten des Lebens stellen. Egal, ob wenig Wasser fließt oder ein Eis-Stoß die Rinden der Bäume bis auf das Holz abschält: die Weiden kommen mit allem zurecht. Die Rinde der jüngeren Triebe der verschiedenen Weidenarten ist es in erster Linie, welche die Naturheilkunde schon seit der Antike hoch in Ehren hält. Die Hauptwirkstoffe der Weidenrinde sind Gerbstoffe und Salizin. Wird letzteres durch den Stoffwechsel in den Blutkreislauf eingebracht, entsteht durch Oxidation der eigentliche Heilstoff Salizylsäure, den unser Organismus dann verwerten kann. Schon lange wird Salizylsäure chemisch hergestellt und in vielen Medikamenten verwendet. Doch die Natur war uns bereits immer einen Schritt voraus. Und so ist es nur recht und gut, die Gemeinschaft mit den Pflanzen zu suchen, vor allem dann, wenn es z. B. gilt, die Haut zu stärken. Ab April kann man die Weidenrinde von fingerdicken Ästen abschälen und trocknen. 250 g der getrockneten und zerkleinerten Droge werden in 3 Liter Wasser 8 Stunden lang angesetzt. Danach beides zusammen 15 Minuten gut aufkochen und dann abseihen, um den Teeabsud dem Badewasser zuzufügen. Diese Anwendung ist vor allem am Abend sinnvoll, um einerseits die Beruhigung des ganzen Körpers und gleichzeitig auch eine schmerzstillende Wirkung, falls diese benötigt wird, herbeizuführen. Ist gegen alles ein Kraut gewachsen, Herr Pfarrer? Nun, ich meine eher, für alle Menschen sind die Heilpflanzen da. Und wer zu ihnen eine gute Beziehung aufbaut, erntet früher oder später den Nutzen davon. So ist es gut, sich dankbar darüber zu freuen, dass die Gewächse uns nicht im Stich lassen. Ein Beispiel dafür ist die Pfefferminze (Mentha piperita). Ganz klar, dass vor allem der im Heißaufguss zubereitete Tee häufig und einige Zeit lang getrunken wird. Die Pfefferminze ist eigentlich ein Bastard. Seit dem 17. Jahrhundert wurde diese Kulturpflanze von England aus über Europa und in die ganze Welt verbreitet, so dass heute schon ein Großteil der Erdbevölkerung Kenntnis über ihren Namen und ihren angenehmen Geschmack besitzt. Das schafft der Pfefferminze viele Freunde. In ihrer Heilwirkung erweist sich die wohlriechende Gartenfreundin z. B. als krampflösend bei Magen- und Darmstörungen. Zudem ist sie nervenberuhigend und kräftigend nach vorübergehenden Erkältungskrankheiten. Ebenso erfahren die Galle und die Leber durch sie eine hilfreiche Unterstützung. Aber man soll die Pfefferminze keinesfalls auf Dauer anwenden, sondern auch auf andere wertvolle Kräuter in regelmäßigen Intervallen zurückgreifen! Bei einem Anliegen kann es jedoch gut sein, spontan die Pfefferminze zum Einsatz zu bringen. Wenn sich das Zwerchfell z. B. schnell zusammenzieht und uns dann ein unvorhergesehener Laut entwischt, so nennen wir das Schluckauf. Bei Kleinkindern können wir dieses harmlose Phänomen recht oft beobachten. Dennoch ist es uns persönlich unangenehm. Also, eine Maßnahme sollte jedenfalls ausprobiert werden. Man kann Pfefferminztee gezielt einsetzen, um unter anderem die Gallensaftproduktion anzukurbeln oder lästige Gärprozesse im Magen und im Zwölffingerdarm hintanzuhalten. Bei Schluckauf ist es zudem gut, eine Tasse, die im herkömmlichen Heißaufgussverfahren angerichtet wird (2 TL für 1/4 l Wasser, 15 Minuten ziehen lassen), langsam und schluckweise zu trinken. Das hilft mit, dass wir uns wieder besser unter Kontrolle haben. Kleinkindern soll man aber keinen Pfefferminztee verabreichen! Es wird alles wieder gut! – so ermutigt man Kinder und Erwachsene gleichermaßen, sofern sie sich eine Verletzung zugezogen oder einen materiellen Verlust zu beklagen haben. Ich schiele aber eher aufs Wetter und hoffe, dass wir wiederum leichtere Kleidung aus der Garderobe holen können. Die Natur wird sich in ihrem Wachstum auch nicht weiter aufhalten lassen. Davon zeugt unter anderem der Wohlriechende Waldmeister (Asperula odorata), der nun voll durchzustarten beginnt. Dieser besitzt einen aufrechten vierkantigen Stängel und dunkelgrüne lanzettliche Blätter. Die weißen sternförmigen Blüten erscheinen in Form einer Trugdolde. Nicht zu Unrecht wird der Waldmeister auch Herzfreund oder Herzkraut, ferner auch Leberkraut genannt. Mit seinen Inhaltsstoffen wirkt der Waldmeister herzstärkend, beruhigend und blutreinigend. Sein Kraut gilt in der Volksmedizin als wertvolle Droge. Wenn nun die Wonnezeit heranrückt, verbinden wir damit auch das eine oder andere Mal eine freie Zeit, in der wir es uns leisten können, mit bloßen Füßen Kontakt zum Erdboden, zum Rasen bzw. zum Boden, auf dem wir uns bewegen, aufzunehmen. Sehr leicht kann es aber vorkommen, dass wir in diesem Zusammenhang gerade in unseren Gehwerkzeugen eine Kälte verspüren, die sich eher nicht angenehm anfühlt. Gewiss braucht man zur Barfüßigkeit eine Abhärtung, die einen von Erkältungen fernhält. Kräuter wie der Waldmeister helfen zumindest mit, dass die Durchblutung in der untersten Etage unseres Körpers besser funktioniert. An einem Sonntag wie dem heutigen, der zum Lob Gottes und für die Freiheit des Menschen reserviert bleiben sollte, kann man sich auch untertags eine entspannende und wirkungsvolle Anwendung gönnen. Dazu benötigt man eine Mischung aus 20 g Waldmeisterkraut mit zusätzlich 10 g Rosmarinblättern und 10 g Rosskastanienblüten. Diese können frisch oder getrocknet verwendet werden. Mit 1 Liter kochendem Wasser überbrühen und zugedeckt 15 Minuten ziehen lassen. Dann abseihen und auskühlen lassen. Noch 1 Liter Wasser hinzuleeren und damit ein Fußbad durchführen. Die Füße an der Luft anschließend trocknen lassen, ohne ein Handtuch zu verwenden. Eventuell noch mit Rosmarinsalbe einreiben. Das sorgt für eine bessere Blutversorgung von Zehen, Rist und Sohlen. Nicht zu spät am Abend durchführen, denn es macht munter! Die Fastenzeit ist nun bereits einige Tage vorüber und auf den Tischen wird all das noch gegessen und genossen, was von den Festtagen rund um Ostern übrig geblieben ist. Asketen haben es momentan nicht leicht, für eine enthaltsame Lebensweise zu werben. Die Freude über das Leben, den hoffentlich wiederkehrenden Frühling und nicht zuletzt über die Auferstehung Christi soll meiner Meinung nach ruhig auch beim Essen zum Ausdruck kommen. Den Fenchel (Foeniculum vulgare) dürfen wir in dieser Zeit aber ebenso in den Blickwinkel nehmen, da er nicht nur als Grüngemüse seine Dienste leisten kann. Ja, ich denke durchaus an den Tee, der mithilfe der Samenkörner des Doldenblütlers aufgegossen wird. Das ist nichts nur für die Kinderstube, wo vielleicht während der Stillperiode die zwickenden und zum Weinen führenden Blähungen der Babys ein Thema sind. Die beruhigende Wirkung, die dieser Aufguss besitzt, erstreckt sich auch nicht bloß auf den Magen- und Darmbereich. Die Verdauung, die in dieser nachösterlichen Zeit sicherlich eine Menge zu tun bekommt, umfasst in ihren Vorgängen einen größeren Bereich im Bauchraum, womit wir über kurz oder lang bei der Leber und insbesonders bei der Gallenblase landen. Wenn es für uns auch Gaumenfreude und Genuss bedeuten mag, was über den Mund aufgenommen wird, so könnte es für die Letztgenannten in Stress ausarten, den ihre Herren oder Frauen in der Folge zu spüren bekommen. Vermögen wir also zwischendurch einen Ausgleich zu schaffen, der vor allem diesem nicht unbedeutenden Organ wieder ruhigere Zeiten beschert, dann wirkt sich das ganz sicher auf das allgemeine Wohlbefinden aus. Den Fenchel hat man übrigens rasch zur Hand und es bedarf keines großen Aufwandes, ihn in ein gesundheitsorientiertes Gestalten der Tage und Wochen einzubauen, egal, ob diese für einen Festreigen oder eine abstinentere Phase sorgen. Die Funktion der Gallenblase kann man unterstützen, indem man ab und zu auf den Fencheltee zurückzugreift. Dies ist besonders der Fall, wenn diese Drüse aufgrund einer üppigen Ernährung quasi in Zugzwang kommt. Um den Tee zuzubereiten, werden 2 Teelöffel frisch gestampfter Fenchelkörner mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Es gibt einen sehr oft geäußerten Imperativ für den Erhalt unserer Sinne und unseres Wohlbefindens, den vor allem Menschen in reiferem Alter zu hören bekommen: Du musst viel trinken! Dieser Aufforderung kann und möchte ich nicht widersprechen, denn sie bewahrheitet sich stets von neuem, vor allem dann, wenn das Gegenteil praktiziert wird. Einen Haken hat die ganze Geschichte jedoch, der ebenfalls ins Visier genommen werden darf: wer viel Flüssigkeit aufnimmt, muss sich nach deren Durchlauf ihrer wieder entledigen. Die Blase kommt dabei vermehrt zum Einsatz. Ein kraftvolles Kraut, das man dem urologischen Bereich durchaus anheim stellen kann, ist die Schafgarbe (Achillea millefolium). Mit ihren fein gefiederten Blättern deutet sie allein schon über unseren Sehsinn darauf hin, dass eine vielseitige Verwendung des zu den Korbblütlern gehörenden Krautes möglich ist. Zieht man weiter Schlüsse von ihrem Erscheinungsbild, so kann man dies ebenfalls so auslegen, dass sie für eine knifflige Feinarbeit sicherlich geeignet sein wird. Und da landen wir eben bei der Unterstützung ganz verborgen liegender Muskeln, zu denen der Schließapparat der Blase zählt. Verschiedene Gründe führen zu einer Schwächung desselben. Wenn man in diesem Bereich, abgesehen von Beckenbodengymnastik, kein sportliches Training als effizientes Mittel einer Ertüchtigung in Angriff nehmen kann, wie das bei den Muskeln des Bewegungsapparates notwendig sein mag, so kann dennoch der eine oder andere wertvolle Inhalt dorthin transportiert werden, der z. B. der Schafgarbe innewohnt und für eine gewünschte Unterstützung sorgt. Von den getrockneten und zerkleinerten Schirmblüten und Blättern der Schafgarbe nimmt man am besten 2 Teelöffel voll und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. 3 Tassen pro Tag zwischen den Mahlzeiten getrunken helfen mit, den Schließmuskel der Harnblase im Falle einer Schwächung wiederum zu Kräften zu bringen.
Nach der Blüte kommt das Blatt
Der Huflattich und die Haut
Huflattich-Blätter-Tee
Huflattich ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Das Blut kräftigen
Mit Rosmarin und Weißdorn vorgehen
Blut und Herz unterstützen
Rosmarin ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Mutterglück auf vier Beinen
Schwarzkümmel kann Meerschweinchen unterstützen
Muttertiere begleiten
Schwarzkümmel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Obsorge für den Mund
Eichenrinde ist dafür ein Allrounder
Abkochung mit Eichenrinde
Eichenzweig mit Eicheln und Rinde ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Wasser ist Leben
Die Weiden lieben die Ufer
Weidenrinden-Bad
Weidenkätzchen und Blüten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Unvorhergesehene Äußerung
Dem Schluckauf mit Pfefferminze begegnen
Pfefferminz-Tee für den Bauch
Pfefferminze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Den Füßen auf die Beine helfen
Ein Bad mit Waldmeister
Kühles Fußbad für die Durchblutung
Waldmeister mit Details ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Nach dem Osterschinken
Die Verdauung mit Fenchel unterstützen
Fencheltee zur Gallenberuhigung
Fenchel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Halten und Loslassen
Schafgarbe stärkt den Blasenbereich
Schafgarben-Tee als Blasentonikum
Schafgarbe mit Wurzel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya