Gewürzvoll den Tag beenden

18. Februar 2017

Die Dille hilft entspannen

„Bevor ich mich zur Ruh begeb, zu Dir, oh Gott, mein Herz ich heb!“ – so fängt ein Abendgebet an, das zu meiner Kinderzeit noch üblich war. Dieses Ritual hatte seinen festen Sitz im Alltag und zog eine eindeutige Grenze zu all dem, was sich in den Stunden davor abspielte. Meines Erachtens gelingt es heute immer schwerer, dieses Behütet-Sein zu vermitteln. So nimmt es nicht wunder, wenn es auch bei Kindern einen seichten und unruhigen Schlaf gibt. Das Dillkraut (Anethum graveolens) führt uns vorerst einmal auf eine andere Spur. Wer sich noch die Mühe macht, Gurken aus dem eigenen Garten oder ähnliches Gemüse einzulegen, der verzichtet wohl kaum auf dieses Gewürzkraut. Oder es gibt am Mittagstisch eine Soße, in der eben der Dill den Ton angibt und mir persönlich sehr mundet. Dieses Doldengewächs, das seine ursprüngliche Heimat im Vorderen Orient haben dürfte, besitzt einen runden hohlen Stängel der dunkelgrün und weißlich gestreift ist und zarte bläuliche Flecken aufweist. Die kleinen Blüten sind dottergelb gefärbt und die Blätter des Dills sind mehrfach gefiedert. Steht das Gurkenkraut, wie der Dill auch genannt wird, einmal als stattliche Pflanze von einer Höhe bis über einem Meter da, kann man es aufgrund des charakteristischen Aromas leicht von anderen verwandten Pflanzen unterscheiden. Wird es zeitgerecht geerntet, dann hat man es eben das ganze Jahr über zur weiteren Verwendung zur Verfügung. Am Abend ist es ratsam, nicht nur als Kind, sondern genauso als Erwachsener nach Ruhe und Entspannung Ausschau zu halten. Dazu habe ich heute einen ganz besonderen Tipp.

Den Schlaf festigen

Die getrocknete Droge des Dillkrautes lässt sich u. a. auch zu einem Tee aufgießen. Dazu nimmt man vom zerkleinerten Kraut 2 Teelöffel voll und übergießt es mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Schluckweise vor dem Zubettgehen genossen, kann diese Maßnahme mithelfen, eine vorhandene Schlaflosigkeit zu vermindern und tiefer in die Ruhephase hineinzugleiten. Dill ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya