Schmerzen in den Fingern

10. Februar 2017

Mit Kartoffeln die Folgen der Gicht lindern

Das Schöne an meiner Arbeit als Kräuterpfarrer ist es, im Laufe der Zeit unzähligen Menschen begegnen zu dürfen, die dankbar auf die Gaben der Schöpfung blicken und sich gleichzeitig auch Unterstützung von den Heilwirkungen der Pflanzen erwarten. Nicht selten werde ich um einen praktischen Rat gefragt, der sich auf die Folgeerscheinungen der so genannten Gicht bezieht. Diese kann man dann meist ohnehin an der wulstigen Gestalt der Finger ablesen. Die Kartoffeln oder Erdäpfel sind nach wie vor ein Grundnahrungsmittel, das man aber auch als profundes Hausmittel verwenden kann. Das wussten schon die Generation unserer Großeltern und davor. Denn was sollte man denn vor allem auf dem agrarisch geprägten Land tun, wo die nächste Apotheke oft weit entfernt und das Angebot einer speziellen medizinischen Versorgung ebenfalls in tatsächlich weiter Ferne lag. Bei Gicht handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, in deren Voranschreiten Harnsäurekristalle vor allem in den feinen Gelenken unserer Gliedmaßen abgelagert werden. Das wiederum kann schmerzvolle Schwellungen und Entzündungen hervorrufen. Wer Erdäpfel als Speise zu sich nimmt, sorgt schon einmal dezidiert dafür, dass der Körper sozusagen entsäuert wird. Denn bei Kartoffeln handelt es sich um eine basische Knolle aus der Erde. Aber es lässt sich ebenso eine Hilfestellung mit Erdäpfeln zubereiten, bei der ebenfalls die Weizenkleie zum Tragen kommt. Hier gibt’s die konkrete Anleitung dazu.

Lindernder Brei

Geschwollene und schmerzende Gicht-Finger kann man mit einem einfach anzurichtenden Brei bestreichen. Dazu nimmt man 3 stärkehaltige Kartoffeln und kocht sie eine Zeitlang in bloßem Wasser weich. Danach seiht man sie ab und gibt zu den heißen Erdäpfeln 2 bis 3 Esslöffel Weizenkleie dazu. Beides zusammen wird nun gut durchgedrückt. Den daraus entstandenen warmen Brei streicht man über die schmerzenden Stellen in der Art des Einseifens beim Waschen. So lange auf den Fingern lassen, bis es erkaltet, mit der Hand abwischen und neuen Brei auftragen. Ca. 15 Minuten lang durchführen. Zum Schluss lauwarm abwaschen. Erdäpfelstaude ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya