Entweder im Vorübergehen

11. Dezember 2016

Oder Maronen im eigenen Heim genießen

Seiner Zeit voraus zu sein, ist sicher da und dort erstrebenswert. In wirtschaftlich angespannten Phasen kann dies durchaus von Nutzen sein. Das belegen unzählige Beispiele von innovativen Erfindungen und Projekten, die ökonomisch gesehen oft reiche Frucht abwarfen. Doch im Hinblick auf das laufende Jahr plädiere ich eher, mit dem Fortschreiten der Wochen und Monate konform zu gehen, weil das viel mehr unserer physischen Natur entspricht. Die Maroni (Castanea sativa) und ihre Aufbereiter in Form von beherzten die Bratkessel bedienenden Zeitgenossen gehören zumindest im städtischen Ambiente zum voll im Gange sich befindlichen Advent dazu. Die Rede ist natürlich von den Edelkastanien, die im Gegensatz zur Rosskastanie zu der Baumfamilie der Buchengewächse zählen. Den Schatten dieser im Alter sehr groß wachsenden Individuen kann man hierzulande aber nur in klimatisch sehr milden Zonen in der östlichen Steiermark oder im Burgenland bzw. in Niederösterreich genießen. Andernorts wird sich der Maroni-Baum angesichts rauerer Temperaturen nicht wohl fühlen, da er eindeutig ein mediterraner Geselle ist. Wer vielleicht meint, dass die mehligen Früchte aus den handwärmenden Stanitzeln auf den Christkindlmärkten womöglich zu sehr der eigenen Gewichtszunahme auf die Sprünge helfen würden, den kann ich beruhigen. Da gibt es viel gefährlichere Kalorienbomben als die Edelkastanien. Nein, im Gegenteil: wenn nun schon ihre Saison läuft und wir ohnehin viel zu oft den Organismus durch unsachgerechte Ernährung übersäuern, sollten wir die Gelegenheit nicht missen, zeitbedingt in die Gegenrichtung zu steuern. Tu dir also was Gutes und greife öfters zu Maroni!

Mit Edelkastanien entsäuern

Geröstete Maronen (also Edelkastanien) können direkt unterwegs bei einem Gang durch die Stadt genossen werden. Sie lassen sich aber auch zu einer wohlschmeckenden Pastete verarbeiten. Diese dient unter anderem als Brotaufstrich. Edelkastanien sind reich an Basen und können vor allem Gicht- und Rheumaleidenden im wahrsten Sinne des Wortes wärmstens empfohlen werden. Leicht umzusetzende Rezepte für Gerichte aus Maroni wie eben die Pastete gibt es zuhauf in Buchform oder sind ganz schnell im Internet abrufbar. Edelkastanie oder Maroni ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya